Geschäftsbericht 2021

Programmdirektion Kultur

Stand

Die Programmdirektion Kultur verantwortet die Bereiche Kultur, Wissen und Junge Formate, inkl. SWR2, SWR3 und DASDING. Auch das SWR Symphonieorchester, die Ensembles und Festivals – darunter das SWR Vokalensemble – sind Teil der Direktion. Im Rahmen der Federführung durch den SWR ist sie darüber hinaus zuständig für funk, das junge Angebot von ARD und ZDF.

Anke Mai - SWR Prorammdirektorin Kultur © SWRAlexander Kluge (Foto: SWR, Alexander Kluge)
Anke Mai, Prorammdirektorin Kultur des Südwestrundfunks © SWR/Alexander Kluge

Kultur, Wissen, SWR2

Im Herbst hat SWR2 Änderungen im Programmschema umgesetzt. Im linearen Programm wurden anspruchsvolle Sendungen in hörerstärkere Zeiten verschoben. Manche Sendungen gingen in anderen Formaten auf, andere wurden eingestellt. Das Geld blieb dabei in den jeweiligen Fachredaktionen, um damit mehr Kulturinhalte fürs Digitale zu schaffen.

Bei der MA 2021 I hält sich SWR2 stabil mit 384.000 täglichen Hörer:innen. Die Zahl der Gelegenheitshörer:innen stieg auf fast 2,7 Mio. mit einem Durchschnittsalter von ca. 54 Jahren.

SWR2 hat zwei neue Podcasts gelauncht: „Fakt ab! Eine Woche Wissenschaft“ erzählt von Kuriosem aus der Welt des Wissens. „Score Snacks – Die Musik Deiner Lieblingsfilme“ lässt die Szenen großer Kinofilme durch ihre Filmmusik wieder aufleben.

Im Oktober haben die Donaueschinger Musiktage 100. Geburtstag mit rund 12.000 Besucher:innen gefeiert. Erstmals erstreckte sich das Programm über vier volle Konzerttage – und machte damit die Rekordzahl von 24 Konzerten mit 27 Uraufführungen möglich.

Der SWR2 Wissen-Podcast hat mehr als 30 Prozent Zuwachs bei den Abrufen und bleibt der mit Abstand erfolgreichste Podcast im SWR. Der SWR Wissen Explainer zu „Nebenwirkungen der Covid-Impfung“ ist bei Youtube rund 3 Millionen Mal abgerufen worden und damit das erfolgreichste SWR Video des Jahres.

SWR Classic hat zwei Hochglanz-Produktionen mit Teodor Currentzis, dem Chefdirigenten des SWR Symphonieorchesters, produziert. Bei Schuberts Winterreise von Zender sowie Mahlers Lied von der Erde wurde mehr inszeniert und stärker mit filmischen Mitteln gearbeitet.

100. Geburtstag Donaueschinger Musiktage.  (Foto: SWR, Astrid Karger)
100. Geburtstag Donaueschinger Musiktage. © SWR/Astrid Karger

SWR3

SWR3 erreichte bundesweit Platz 2 der erfolgreichsten linearen Angebote mit 3,35 Millionen Hörer:innen, digital behauptete SWR3 bundesweit den Spitzenplatz mit mehr als 13 Millionen Live-Streams im Quartal.

Mitte September gab es nach einem Jahr Pandemie-Pause wieder ein SWR3 New Pop mit „echtem Publikum”. Mit Hygienekonzept konnten zehn New-Pop-Konzerte, ein Special sowie ein Bonuskonzert stattfinden. Daneben gab es die Konzerte auch im Video-Live-Stream, außerdem wurden für die Menschen zuhause weitere digitale Innovationen umgesetzt. Das SWR3 Comedy Festival war komplett Open Air und auf rund 400 Besucher:innen begrenzt. Rund 3.000 Fans verfolgten die acht Shows, rund 10.000 Menschen die Auftritte der Comedians im Live-Stream.

Im Podcast-Bereich verstärkte SWR3 sein Portfolio mit neuen Formaten, u. a. „Der Fall des Bundespräsidenten Christian Wulff“. Der investigative Doku-Podcast ist eine Suche nach der Wahrheit im Wirrwarr von Vorwürfen und moralischen Ansprüchen im politischen Milieu. Passend dazu gibt es regelmäßig im Radio neu eine Podcast-Show.

Das neue Videoangebot faktencheck.de startete im Frühjahr. Damit ergänzte dieses Bewegtbild-Format das bisherige faktencheck-Portfolio der PopUnit.

SWR3 und der RBB entwickelten für alle ARD-Popwellen das Format Kampf ums Kanzleramt zur Bundestagswahl. Im August wurden die drei Kandidat:innen für jeweils 60 Minuten von Angela Ulrich (RBB) und Constantin Zöller (SWR3) befragt.

Christian Wulff (links) und die beiden SWR Hauptstadt-Korrespondenten Christopher Jähnert (rechts) und Kilian Pfeffer (Mitte) sitzen zusammen um einen Tisch im Studio (Foto: SWR, Yannik Mai)
„Der Fall des Bundespräsidenten Christian Wulff“: Christian Wulff (li.) mit den SWR Hauptstadt-Korrespondenten Christopher Jähnert (re.) und Kilian Pfeffer (Mi.) © SWR/Yannik Mai

DASDING

Mit dem linearen Radioprogramm konnte DASDING erneut an Reichweite zulegen und kommt bundesweit auf 508.000 Hörer:innen. An Themenschwerpunkten wurden die Bundestagswahl, die Fußball-Europameisterschaft und durchgehend die Corona-Pandemie begleitet.

Der Instagram-Account wurde neu ausgerichtet mit dem DASDING Meme-Team. Die Zielgruppe wird ausschließlich mit Meme-Posts und Reels zu aktuellen und zeitgeistigen Themen versorgt.

Überarbeitet wurde auch das digitale Portfolio: „Straight Outta“ wurde mit einer zweiten Staffel abgeschlossen, an „Brust raus“ für emanzipierte Frauen wurde festgehalten. Neu ins Angebot kam der Podcast „Geld machen, Welt retten“. Der Podcast „Sack Reis“ (DASDING mit der SWR Auslandsredaktion) erhielt den Robert Geisendörfer Preis.

In einem längeren Prozess entwickelt wurde NEWSZONE, eine Nachrichten-App von DASDING und Zentraler SWR Nachrichtenredaktion. Das Angebot richtet sich an junge Menschen aus der Generation Z, die eher bildungsfern sind, und die der SWR bisher nicht erreicht.

Gezeigt wird, wie die App für die Nutzer:innen ausgespielt werden soll. (Foto: SWR, DASDING)
„Newszone“: Die individualisierbare Nachrichten-App des SWR für die Generation Z im Südwesten. © SWR/DASDING

funk

Eine repräsentative Befragung (SWR und ZDF) zeigt: 77 Prozent der 14- bis 29-Jährigen haben schon mal funk-Formate genutzt. Im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um rund 7 Prozentpunkte. Auch die Markenbekanntheit ist gewachsen, sie lag bei 87 Prozent. Alle Formate generierten 2021 rund 1,36 Milliarden Videoabrufe auf YouTube, über 655 Millionen auf Facebook und etwa 207 Millionen auf Instagram.

Ein Schwerpunkt lag in der Berichterstattung zur Bundestagswahl. Daran beteiligten sich u. a. „MrWissen2go“ und „Die Da Oben“. Im Podcast Deutschland3000 - ‘ne gute Stunde mit Eva Schulz interviewte Eva Schulz die Kanzlerkandidat:innen. Der Schwerpunkt umfasste viele weitere Videos und generierte insgesamt auf YouTube rund 15 Millionen Views, auf Instagram rund 12 Millionen und auf Facebook rund 4 Millionen.

Sowohl Mai Thi Nguyen-Kim (von maiLab) als auch Mina-Giselle Rüffer (von der Serie „Druck“) wurden mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Für den Beitrag „Corona geht gerade erst los“ bekam Mai Thi Nguyen-Kim außerdem den Nannen Preis. Mit dem Axel Springer Preis für jungen Journalismus wurde der Film „Ungewollt nackt im Netz – Wer demütigt Frauen öffentlich auf Pornoseiten?“ vom Y-Kollektiv ausgezeichnet. Der Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises ging für „follow me.reports“ an Aminata Belli. Zudem bekam das Format „offen un‘ ehrlich“ den Otto-Brenner-Preis.

Auf spielerische Weise stellt Eva Schulz in ihrer Show die Gäste vor knifflige Herausforderungen. Ziel dabei ist die Beantwortung drŠingender gesellschaftspolitischer Fragen. © SWRPaula Winkler (Foto: SWR, Paula Winkler)
„Deutschland3000 - 'ne gute Stunde mit Eva Schulz“ © SWR/Paula Winkler
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