SWR-Intendant Gniffke, Vertreter des Stuttgarter Gesundheitsamtes und Impfärzte am SWR-Funkhaus in Stuttgart (Foto: SWR)

Einblick | 08.12.2021

Impfen im SWR

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AUTOR/IN
Prof. Dr. Kai Gniffke

Impfen ohne Schlange stehen? Terminvergabe ohne Probleme? Impfen nach dem Motto "rein, rauf, runter, raus"? Gibt’s das? Gibt’s: Ab sofort können Menschen in das SWR-Funkhaus in Stuttgart kommen, um sich impfen zu lassen. Das Gesundheitsamt der Stadt hat unser Angebot angenommen, die Räume des SWR für ein Impfzentrum zu nutzen. Aber warum tun wir das?

Mit Beginn der Pandemie haben wir das Versprechen abgegeben: "Für Euch da!" Das haben wir anfangs vor allem auf unsere Programme und digitalen Angebote bezogen, mit denen wir den Menschen in schwerer Zeit zur Seite stehen. Aber jetzt wird es ganz praktisch. Mit dem Impfzentrum im Funkhaus leisten wir einen Beitrag für die Menschen, die sich selbst schützen möchten und sich anderen gegenüber solidarisch verhalten.

Zwei Dinge sind mir dabei wichtig. Erstens: Auch mit einem Impfzentrum im Haus ändert sich nichts an unserer journalistischen Unabhängigkeit. Wir machen keine Werbung für das Impfen und wir gehen auch mit denen fair um, die friedlich und respektvoll vortragen, dass sie sich nicht impfen lassen wollen. Zweitens: Mitarbeitende im SWR, die sich nicht impfen lassen und dies auch deutlich sagen, werden respektiert, müssen sich aber natürlich an die Regeln des SWR-Krisenstabs halten. Bei vielen Gelegenheiten äußere ich persönlich meine inständige Bitte an die Kolleginnen und Kollegen, die Impfangebote aus Solidarität wahrzunehmen. Und seit heute ist es so einfach, außerdem werten wir Impf-Zeit als Arbeitszeit.

Schild weist den Weg zur Corona-Impfambulanz im SWR-Funkhaus (Foto: SWR)

Ich hoffe, dass Deutschland mit einer hohen Impfquote doch noch gut durch die Pandemie kommt. Ich habe noch in Erinnerung, als im Frühjahr Rettungshubschrauber Corona-Patienten aus dem Elsass hier eingeflogen haben. Jetzt gehen die Flüge in die andere Richtung. Denn was auf den Intensivstationen los ist, kann man sich kaum vorstellen. Und dann war da noch ein Vorfall, der mir Sorgen macht. Gestern wurde ich Zeuge eines Überfalls auf eine Teststation hier in Baden-Württemberg. Ein junger Mitarbeiter wurde verletzt, die Teststation verwüstet. Wir merken es immer deutlicher, dass die Nerven bei vielen Menschen blank liegen. Und genau deshalb muss der SWR weiterhin für die Menschen da sein, um einen Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu leisten. Ach ja, die Impfstation - es sind noch ganz viele Termine für jedermann zu haben.

Ihr Kai Gniffke

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Prof. Dr. Kai Gniffke