SWR Kultur bietet eine Fülle an Konzerten für Sie. Einige zum Download, viele ein Jahr lang zum Nachhören. Stöbern Sie und finden Sie schöne Musikschätze.
Heidelberger Frühling 2024 Patricia Kopatchinskaja und die Camerata Bern mit „Exile“ auf folkloristischen Spuren
"Ist Exil Schmerz und Isolation oder auch eine Inspirationsquelle?“ Das fragt sich die moldawische Geigerin Patricia Kopatchinskaja und gibt selbst die Antwort: „Was für Komponisten, für uns Musiker, uns Menschen bleibt, ist das Exil in die Kunst, in das Unsagbare der Musik, das sich jeder Begrifflichkeit entzieht.“ Zusammen mit der Camerata Bern wandelt sie in ihrem Konzert beim Festival Heidelberger Frühling auf folkloristischen Spuren und wirft einen Blick auf interessante osteuropäische Komponisten. Mit einem neuen Werk des im Wiener Exil lebenden Alexey Retinsky versuchen sie, die Musik der Erinnerung dienstbar zu machen.
Camerata Bern
Thomas Kaufmann (Violoncello)
Violine und Leitung: Patricia Kopatchinskaja
Ukrainisch-russische Folklore:
Kugikly für Violine und Panflöten
Ivan Wyschnegradsky:
Streichquartett Nr. 2 op. 18
Aus moldawischer Folklore:
Cucuşor cu pană sură
Alfred Schnittke:
Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 (Arrangiert von Martin Merker 2020)
Franz Schubert:
Nr. 3 aus den 5 Menuetten und Trios für Streichquartett D 89
Eugène Ysaÿe:
Exil! op. 25 "Poème symphonique" für hohe Streicher
Andrzej Panufnik:
Konzert für Violine und Streicher (1971)
Alexey Retinsky:
"Die Konturen der Verlorenen" für Streichensemble, Cembalo und Stimmen (Auftragskomposition der Camerata Bern 2024)
(Konzert vom 18. März 2024 in der Aula der Neuen Universität Heidelberg)
Ben Goldscheider (Horn)
Stephen Waarts (Violine)
Nathalia Milstein (Klavier)
György Ligeti:
Trio für Violine, Horn und Klavier (1982)
(Konzert vom 23. März 2024 in der Aula der Alten Universität Heidelberg)
Abendkonzert Die DRP unter Michael Schønwandt mit Benjamin Beilmann
"Da steht einer am Pult, der kann's. Der weiß, wie man Musik spannend, aufregend und zu Herzen gehend inszeniert." - Es sind nur ein paar Monate, die zwischen diesem Kritikerlob und der nächsten Klangreise des Dirigenten Michael Schønwandt mit der Deutschen Radio Philharmonie liegen. Und auch Benjamin Beilman feierte sein DRP-Comeback. Dieser "monstrously" talentierte Spieler wusste die Klangmagie des Saint-Saëns-Konzerts auf seiner Stradivari-Violine überzeugend zu entfalten.
Heidelberger Frühling 2024 Das Trio Wanderer mit Werken von Schumann, Boulanger und Brahms
Die Festivalsaison des Heidelberger Frühlings 2024 ist dem Komponisten Johannes Brahms gewidmet, und so steht auch die Aufführung des gesamten Kammermusik- und Soloklavierwerks auf dem Programm. „Brahms: genialer Erstling“ ist das Konzert mit dem Trio Wanderer überschrieben, in dem Brahms' Trio op. 8 erklingt – und zwar nicht in der geläufigen Spätfassung von 1889, sondern in der schwärmerischen Ursprungsversion.
SWR Kultur Abendkonzert Die Musiksprechstunde mit Sophie Pacini und Michael von Brück
"wie neugeboren" - Pianistin Sophie Pacini und Moderator Jörg Lengersdorf laden ein zum Talk mit Live-Musik. Heute im Studio: Autor, Religionswissenschaftler und Yogalehrer Michael von Brück
Podium Festival Esslingen ensemble reflektor – „Sieben letzte Worte - kein Erlöser am Kreuz“
Wie würden die sieben letzten Worte Christi am Kreuz heute lauten? Diese Frage hat das Podium Festival Esslingen an Literat:innen und sieben Komponistinnen gerichtet. Joseph Haydns berühmte Meditationsmusik bildete dabei den Ausgangspunkt und die historische Folie.
Abendkonzert Passionskonzert: Das SWR Vokalensemble singt Bach und MacMillan
Bachs doppelchörige Motetten sind konzertante Feuerwerke, die den Text ins Zentrum stellen. In immer neuen Anläufen und Perspektiven wird dieser Text bildhaft vor Ohren geführt. Die Lamentationen des schottischen Komponisten James MacMillan dagegen sind Klangräume, die den Grundstimmungen der Texte zur Karwoche Ausdruck verleihen: Anklage, Zweifel und Trauer werden hier zu Musik. Zusammen ergeben die Werke einen Dialog: existenzielle Klagerufe gen Himmel und - wie eine Antwort - barocke geistliche Konzerte, die ihrer Sache sicher sind. Konzert vom 23. März 2024 in der Johanniskirche am Feuersee, Stuttgart.
Abendkonzert Winterreise – Weltreise mit Julian Prégardien und Neus Estarellas
Lieder aus Franz Schuberts Zyklus "Die Winterreise" treffen auf Kunstlieder von Komponisten und Komponistinnen aus dem Nahen Osten, Lateinamerika, Zentralafrika und Ostasien. In ihren Werken greifen sie die gleichen Themen auf, die Schubert verhandelt: Entfremdung, Liebe und Reisen sind universelle menschliche Erfahrungen, die man in Gedichtkulturen auf der ganzen Welt findet. Das Reisen prägt darüber hinaus auch viele Lebenswege der ausgewählten Komponisten und Komponistinnen in der "Winterreise - Weltreise: Programm im Zeichen des globalen Kunstliedes, konzipiert von der Musikwissenschaftlterin Natasha Loges, Professorin an der Musikhochschule Freiburg.
Mosbacher Klassische Konzerte Leonie Bumüller (Flöte) und Madoka Ueno (Klavier) mit Glanzstücken der Flötenliteratur
Leonie Bumüller erspielte sich vorletztes Jahr beim Internationalen ARD Musikwettbewerb Bronze; da hatte sie bereits eine Stelle als Flötistin in der NDR Radiophilharmonie Hannover. Der Wettbewerb hat ihr aber neue Möglichkeiten eröffnet, als Solistin aufzutreten - wie in diesem Konzert in der Alten Mälzerei Mosbach, in dem sie Glanzstücke der Flötenliteratur spielt - und auch einige originelle Bearbeitungen.
Mittagskonzert SWR2 Internationale Pianisten in Mainz: Claire Huangci & Alexei Volodin
Mit Claire Huangci und Alexei Volodin sind im Frankfurter Hof gleich zwei Klavier-Stars auf einen Streich zu hören. Beide eint eine internationale Solo-Karriere, die auf der Grundlage brillanter Technik der musikalischen Gestaltungskraft und fantasievollen Interpretation oberste Priorität einräumt. Als mehrfache Preisträger wichtiger Wettbewerbe gewannen beide den berühmten "Concours Geza Anda" in Zürich - sie im Jahr 2018, er 2003. Ihre Sensibilität, Stilsicherheit und wagemutige Spielfreude versprechen einen faszinierenden Bogen von Mozart über Rachmaninow und Ravel bis hin zu Milhaud.
Abendkonzert Das Verdi-Requiem mit dem Bachchor Mainz und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Es ist ein gewaltiges Werk. Seine Dimensionen sind so enorm wie seine Besetzung: Die Messa da Requiem von Giuseppe Verdi - eine Komposition, die eine machtvolle Wirkung auf das Publikum ausübt. Der Bachchor Mainz und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz brachten dieses "musikalische Gebet" in der Christuskirche in Mainz zur Aufführung.
Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd Bach rekonstruiert: Das Barockensemble Il Gardellino mit dem Passionsoratorium
Der Cembalist, Dirigent und Bachforscher Alexander Grychtolik präsentiert mit dem belgischen Orchester Il Gardellino ein Passionsoratorium, das Bach 1725 plante und wahrscheinlich nie zur vollständigen Aufführung brachte. Teile davon sind allerdings in seiner Matthäuspassion erhalten, die nur wenige Jahre später entstand. In einer Rekonstruktion und Ergänzung zu einem vollständigen Werk versucht Alexander Grychtolik nachzuvollziehen, wie das vollständige Passionsoratorium geklungen haben könnte. Im Unterschied zu den bekannten Bach-Passionen steht hier die menschliche Anteilnahme am Leiden Jesu im Mittelpunkt.
Miriam Feuersinger, Sopran (Zion)
Jana Pieters, Sopran (Maria)
William Shelton, Alt (Seele)
Daniel Johannsen, Tenor (Evangelist)
Jonathan Sells, Bass (Petrus)
Tiemo Wang, Bass (Jesus)
Barockensemble Il Gardellino
Leitung: Alexander Grychtolik
Johann Sebastian Bach:
Passionsoratorium BWV Anh. 169, als Fragment rekonstruiert und vervollständigt von Alexander Grychtolik
(Konzert vom 5. August 2023 in der Augustinuskirche Schwäbisch Gmünd)
Abendkonzert Das SWR Vokalensemble mit Werken über Carlo Gesualdo
Carlo Gesualdo, Komponist und Fürst des beginnenden 17. Jahrhunderts, hat seine Ehefrau und ihren Liebhaber in flagranti ertappt und getötet, danach im Schloss zur Schau gestellt. Ein Ehrenmord, damals nicht unüblich in Adelskreisen. Seine Musik aber geht nicht weniger über die Grenzen hinaus als sein exzentrischer Lebensstil. Beides zusammen fasziniert die Nachwelt auch Jahrhunderte später noch. Brett Dean versucht ihm in seinem Chor-Orchesterstück "Carlo" nahezukommen. Peter Eötvös nimmt Lust und Leiden ironisch aufs Korn, während die junge slowenische Komponistin Nina Šenk den verstorbenen Frauen ein Denkmal setzt.
Mittagskonzert SWR Symphonieorchester mit Katia und Marielle Labèque
Mozart und Mendelssohn sind eine Idealkombination. Beide Komponisten waren einst Wunderkinder und großartige Pianisten, die mit ihren Schwestern zusammen aufgetreten sind. Wolfgang Amadeus Mozart hat sein Konzert für zwei Klaviere 1779 als virtuosen Wettstreit mit seiner Schwester Nannerl komponiert. Auch im Mittagskonzert sitzt ein Geschwisterpaar an den Tasten: die Pianistinnen Katia und Marielle Labèque. Davor steuert Dirigent Maxim Emelyanychev das SWR Symphonieorchester durch Felix Mendelssohn Bartholdys von Goethe inspirierte Konzertouvertüre "Meeresstille und glückliche Fahrt".
Internationale Händel-Festspiele Karlsruhe 2. Händel-Gala - Arien für Senesino mit Max Emanuel Cencic
Max Emanuel Cencic, Regisseur, Festivalleiter und einer der renommiertesten Countertenöre, widmet sich in dieser Händel-Gala einem seiner barocken Vorbilder, dem legendären Altkastraten Senesino, dem Händel die schönsten seiner Arien auf den Leib und in die Stimme schrieb. Francesco Bernardi wurde 1686 in Siena geboren und nannte sich nach seinem Geburtsort später auf der Bühne Senesino. Nachdem er zunächst in Venedig, dann am Hof in Dresden auftrat, kam er auf Einladung von Händel 1720 nach London. Ein relativ großer Teil von Senesinos Repertoire - unter anderem alle Rollen, die Händel für ihn komponierte - ist überliefert.
Abendkonzert Graupner und Kreusser: Zwei Barockkomponisten neu entdeckt zur Passionszeit
Der Darmstädter Hofkapellmeister Christoph Graupner (1683 - 1760) gehörte zu den bedeutendsten Komponisten seiner Zeit, dennoch ereilte ihn das Schicksal vieler Kollegen: Er geriet bis ins 20. Jahrhundert hinein in Vergessenheit. Seit dem Graupner-Jahr 1983 erlebt seine Musik eine immerwährende Renaissance: Nicht zuletzt durch den Kirchheimer Konzertwinter, der sich seit mehreren Jahren der Aufführung und Weltersteinspielung vergessener Graupner-Kantaten annimmt. Gleiches gilt auch für Georg Anton Kreusser (1746 – 1810). Der Mainzer Hofkapellmeister schreibt um 1783 eine geistliche Kantate zur Passion, ganz im Stil seiner Zeit. Anklänge an Mozart und Gluck sind unüberhörbar. Nach über 200 Jahren holt die Mainzer Dommusik Kreussers Kantate erstmals aus dem Archiv mit einer Weltersteinspielung.
Abendkonzert Robert Treviño dirigiert Barber, Sibelius und Adams
Die 4. Sinfonie gilt als Hauptwerk von Jean Sibelius, dem Fokus-Komponisten des SWR Symphonieorchesters in dieser Saison. Sibelius komponierte diese Sinfonie 1911 unter dem Eindruck von Schönbergs "Harmonielehre". Auch der US-amerikanische Komponist John Adams bezieht sich in seinem überwältigenden, pulsierenden Orchesterwerk "Harmonielehre" von 1985 offenkundig auf Schönberg und ließ sich ebenso von Sibelius' 4. Sinfonie inspirieren. Adams' Landsmann Samuel Barber setzt mit seinem farbenreichen "First Essay for Orchestra" den amerikanischen Rahmen des Programms, dirigiert von Robert Treviño. Konzert vom 8.3.2024 aus der Stuttgarter Liederhalle.
Bruchsaler Schlosskonzerte/Ettlinger Schlosskonzerte Ludwig van Beethoven: Violinsonaten
Ludwig van Beethoven schrieb 10 Violinsonaten. Sarah Christian (Violine) und Hisako Kawamura (Klavier) spielen in den SWR-Konzertreihen der Bruchsaler und Ettlinger Schlosskonzerte sowie im Rheinland-pfälzischen Edenkoben in drei Konzerten alle zehn Sonaten. Eine besondere Werkgattung wird so ihrer Größe aber vor allem auch in ihrer Entwicklung und Besonderheit hörbar.
Im Abendkonzert stehen Ausschnitte aus den beiden Sonatenabenden in Bruchsal und Ettlingen auf dem Programm, die genau den Beginn und den Abschluss dieses Werkschaffens dokumentieren.
Sarah Christian (Violine)
Hisako Kawamura (Klavier)
Ludwig van Beethoven:
Violinsonaten Nr. 1 D-Dur op. 12 Nr. 1
Nr. 4 a-Moll op. 23
Nr. 5 F-Dur op. 24 "Frühlingssonate"
Nr. 10 G-Dur op. 96
(Konzerte vom 23. und 25. Februar 2024 im Kammermusiksaal von Schloss Bruchsal und im Asamsaal von Schloss Ettlingen)
Abendkonzert Glaube und Sinngebung: Das SWR Vokalensemble zu Gast im Dom zu Brixen
Auf der Spur von außerzeitlichen und vielleicht auch außerräumlichen Verbindungen: von Anton Bruckners Kreuzesmeditationen über die fernöstlich inspirierten Zahlenstücke von John Cage und Luigi Nonos Sehnsucht nach Erleuchtung bis zu Arnold Schönberg, der in der Emigration vom gelobten Land träumt. „Teach Yourself to Fly” ist die Anleitung der US-Amerikanerin Pauline Oliveros zu einem musikalischen Selbstversuch, der Höhenflüge im Deep Listening verankert. Als Gast beim Brixener Symposion über Glaube und Sinngebung singt das SWR Vokalensemble im Dom der Südtiroler Alpenstadt.