Die wichtigsten Themen in den Feuilletons der Tageszeitungen und auf den Kulturseiten im Netz.
Kulturmedienschau „Mit ihm stirbt eine DDR“ – Zum Tod des Schauspielers Peter Sodann
Heute, am 08.04., ist Internationaler Tag der Roma. Ein weltweiter Aktionstag, mit dem auf die Situation der Roma, vor allem deren Diskriminierung und Verfolgung, aufmerksam gemacht werden soll. Der Tag möchte aber auch die Kultur der Roma sichtbar machen. Zum Beispiel ihr Einfluss in der Popkultur. Und: Die Kulturseiten erinnern an Peter Sodann. Er war Schauspieldirektor, „Tatort“-Kommissar, Bundespräsidentschaftskandidat. Vergangenen Freitag ist Peter Sodann gestorben.
Kulturmedienschau Zum Tod vom Ulmer Verleger Eberhard Ebner, Parsifal in Ulm und einer Ausstellung im Reiss-Engelhorn-Museum
Er gehört zu den Persönlichkeiten, die Süddeutschlands Zeitungslandschaft prägten. Nun ist Eberhard Ebner im Alter von 94 Jahren gestorben. Das Theater Ulm begeistert und feiert steigende Abonnentenzahlen und die Ausstellung La vie des blocs im Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum wird verlängert und von der FAZ gelobt.
Kulturmedienschau Aus SWR2 wird SWR Kultur – „Diese bunte WG ist eine Herausforderung“ | 27.3.2024
SWR2 wird ab dem 15. April SWR Kultur heißen. Diese Bekanntmachung führt die Süddeutsche Zeitung zu der Frage, ob der Sender auf diesem Wege Federn lassen muss, wie das bei vielen öffentlich-rechtlichen Transformationen im Kulturbereich zunehmend der Fall sei. Außerdem geht in Italien seit Wochen das Gerücht um, der Freiburger Museumsdirektor Eike Schmidt könnte bei den Kommunalwahlen im Juni für Giorgia Melonis Rechtskoalition kandidieren, nämlich für das Amt des Bürgermeisters von Florenz. Der Standard aus Wien räumt ihm tatsächlich große Wahlchancen ein.
Kulturmedienschau Nachrufe auf Maurizio Pollini und Rückblick auf die Leipziger Buchmesse | 25.3.3024
Gestern ist die Leipziger Buchmesse mit 283.000 Besuchern zu Ende gegangen. Die Kulturseiten ziehen Bilanz. Außerdem würdigen sie Maurizio Pollini als einen der größten Pianisten des 20.Jahrhunderts. Der Italiener ist im Alter von 82 Jahren gestorben.
Kulturmedienschau Neues Holocaustmuseum in Amsterdam und Portrait Kuratorin Çağla Ilk
Ein neues Nationales Holocaustmuseum wurde am Sonntag in Amsterdam eröffnet. Das neue Museum ist eines der Themen in den Kulturseiten der Tageszeitungen. Außerdem: Die Leiterin der Kunsthalle Baden–Baden, Çağla Ilk, kuratiert den deutschen Pavillon auf der 60. Biennale in Venedig. Der Tagesspiegel stellt sie und ihre Arbeit vor.
Kulturmedienschau Habeck und Friedman diskutieren über Antisemitismus, Judith Butler kann im Terror der Hamas beim besten Willen keinen erkennen | 07.03.2024
Zur Eröffnung der Lit.Cologne diskutieren Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Publizist Michel Friedman über Antisemitismus nach dem 7.Oktober, Judith Butler erklärt den Angriff der Hamas auf Israel derweil zum Akt des bewaffneten Widerstands.
Kulturmedienschau Pritzker–Preis für Riken Yamamoto und ein letztes Buch von Gabriel Garcia Marquez | 06.03.2024
Der Pritzker–Preis und damit die renommierteste Architektur–Auszeichnung der Welt geht in diesem Jahr an den Japaner Riken Yamamoto. Die Jury lobte seinen Sinn für Gemeinschaft, der in seinen Gebäuden eine wichtige Rolle spiele. Außerdem erscheint mit „Wir sehen uns im August“ ein letztes Buch von Gabriel Garcia Marquez aus dem Nachlass des berühmten Schriftstellers.
Kulturmedienschau Dostojewski und Nawalny: Zensurkultur in Russland | 04.03.2024
Zwanzig Minuten, länger nicht dauerte die Begräbnisfeier für Nawalny. Bilder zeigen, wie seine Angehörigen dicht gedrängt neben dem offenen, mit Blumen bedeckten Sarg stehen und sitzen. Auch wenn die Staatsmacht mit aller Kraft versuchte, Trauernde einzuschüchtern und von Nawalnys Beisetzung fernzuhalten, werden gerade Fotos weiterwirken, meint die Süddeutsche Zeitung heute auf ihren Kulturseiten.
Nicht nur Nawalnys Tod versucht der russische Machtapparat zu zensieren: Auch russische Buchhandlungen und der Literaturkanon werden gesäubert, berichtet die Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Für einen Skandal sorgte dabei nicht ein Buch aus dem Westen, sondern ein Klassiker von Dostojewski.
Mehr dazu in unserer Kulturmedienschau.
Kulturmedienschau „Ohne Zögern gegen Antisemitismus!“ – Zur Diskussion um den Israel-Pavillon auf der Venedig Biennale | 1.3.2024
Was ist von der Forderung zu halten, Israel von der Kunstbiennale in Venedig auszuschließen? Will sich das Otfried-Preußler-Gymnasium im oberbayrischen Pullach zu Recht umbenennen lassen? Und wie konnte eine mutmaßliche frühere RAF-Terroristin 30 Jahre lang unbemerkt im Untergrund überleben? Das alles ist Thema in den Feuilletons von Freitag – die uns Leserinnen und Leser empfehlen: Macht euch fürs Capoeira warm! Mit dem brasilianischen Kampftanz lasse es sich lange und gesundheitsbewusst ausharren.
Kulturmedienschau Nicht „deutsch“ genug? Regisseur İlker Çatak beklagt Ignoranz deutscher Medien | 29.2.2024
von Anja HöferAuf den Kulturseiten der Zeitungen und im Netz geht es heute um den Regisseur İlker Çatak, der mit seinem Film „Das Lehrerzimmer“ für den Auslands-Oscar nominiert ist. Der türkischstämmige Çatak könnte angesichts dieser Ehre bestens gelaunt sein, tatsächlich ist er aber ziemlich sauer und beklagt eine auffällige Ignoranz der deutschen Medien, wenn es um die Erwähnung seines Namens im Zusammenhang der Oscar-Nominierung geht. Ist er ihnen etwa nicht „deutsch“ genug? Das unterstellt Çatak zumindest in einem Text für DIE ZEIT und einigen Interviews.
Kulturmedienschau „Unnachahmlich, virtuos, erstaunlich“ – Zum Tod des Theatermachers René Pollesch | 28.02.2024
Vor zwei Wochen erst stand René Pollesch im tosenden Applaus auf der Bühne: Es war bei der Premiere von „ja nichts ist ok“, das neueste Stück von Pollesch und dem Schauspieler Fabian Hinrichs. Am Montagabend dann die schockierende Nachricht: René Pollesch ist tot.
Er wurde 61 Jahre alt. Die Lücke, die er als Theatermacher hinterlässt, ist groß. In den Feuilletons erinnern Weggefährten und Theaterkritiker an ihn und seine einzigartige Art, Theater zu machen.
Kulturmedienschau Berlinale: Antisemitismusvorwürfe sollen aufgearbeitet werden | 27.02.2024
Auf den Kulturseiten der Zeitungen und im Netz geht es noch immer um die Abschlussgala der Berlinale: Nach antiisraelischen Äußerungen bei der Preisverleihung des Festivals am Samstagabend gab es heftige Kritik. Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat inzwischen angekündigt, dass sie die Antisemitismusvorwürfe aufarbeiten lassen will.
Kulturmedienschau Eklat bei der Abschlussgala der Berlinale und Ärger über einen schwachen Wettbewerb | 26.02.2024
Bei der 74. Berlinale wurden am Samstagabend die Preise verliehen: Den Goldenen Bären erhielt mit „Dahomey“ von Mati Diop zum zweiten Mal in Folge eine Doku. Nicht unbedingt das beste Zeichen für einen Wettbewerb, in dem vor allem Spielfilme miteinander konkurrieren.
Von der diesjährigen Preisverleihung werden aber wohl auch weniger die prämierten Filme in Erinnerung bleiben als die antiisraelischen Statements.
Kulturmedienschau Von den winzigen Ursachen eines großen Skandals | 22.02.24
Es war der große Kunstskandal des letzten Sommers: 2000 Objekte verschwunden aus dem British Museum. Und niemand hatte was gemerkt. Der Fall ist inzwischen teilweise aufgeklärt, ein Dieb in Haft – und jetzt stellt das Museum sogar aus, was geraubt wurde. Ein Thema unserer Kulturmedienschau am heutigen Donnerstag.
Kulturmedienschau Zum Tod des Kulturtheoretikers Jan Assmann – Eine Hälfte des „Power Couples“ | 21.02.2024
In der Nacht zum Montag ist der renommierte Archäologe, Ägyptologe und Kulturwissenschaftler Jan Assmann mit 85 Jahren in Konstanz verstorben. Er prägte die Theorie des kulturellen Gedächtnisses und erhielt 2018 mit seiner Frau Aleida den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Seine Sprache lese sich leicht und suggeriere fast Mühelosigkeit, schreibt nun die SZ. Zusammen mit seiner Frau Aleida formiere er das „Power Couple“ der bundesrepublikanischen Geisteswissenschaften, meint die Zeitung Die Welt.
Kulturmedienschau Kontroverse und Auswirkungen um Ronya Othmann beim Literaturfestival in Karachi | 20.02.2024
Die Berliner Schriftstellerin Ronya Othmann wurde während ihrer Reise zum Literaturfestival in Karachi Ziel einer viralen Hetzkampagne. Kritisiert für ihre Kommentare über den Hamas –
Terror und Berliner Feierlichkeiten, wurde sie von 200 pakistanischen Literaten und Künstlern als Zionistin und Islamophobin bezeichnet, was zur Streichung ihrer Auftritte führte. Diese Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die solche Labels in muslimischen Ländern bergen, und zeigen, wie soziale Medien genutzt werden, um international gegen Personen zu hetzen, unabhängig von ihrem literarischen Werk.
Die überraschte Festivalleitung und die Solidaritätsbekundungen anderer Autoren wie Hasnaim Kazim heben die angespannten Verhältnisse im Literaturbetrieb hervor und unterstreichen die realen Risiken für Schriftsteller, die sich kritisch äußern.
Kulturmedienschau Frankreichs erster MeToo–Moment? Die Schauspielerin Judith Godrèche erhebt schwere Vorwürfe | 19.02.2024
Frankreich erlebt gerade seinen wohl ersten echten „MeToo“–Moment, und zwar im Kino: Die Schauspielerin Judith Godrèche („Eine Frau mit 15“) klagt zwei berühmte Regisseure an, sie als Mädchen missbraucht zu haben. Es geht um Benoît Jacquot und Jacques Doillon. Im Interview mit der SZ erklärt Godrèche: Es sei unglaublich, wie viele Zuschriften sie seitdem von anderen betroffenen Frauen bekommen habe. „Es ist, als hätte sich ein Tor zur Hölle aufgetan.“
Kulturmedienschau Podcast Hoss und Hopf auf TikTok gesperrt. Unsere Kulturmedienschau.| 16.02.2024
Philip Hopf und sein Partner erregen mit ihrem polarisierenden Wirtschaftspodcast Aufmerksamkeit, stoßen aber auf TikTok aufgrund kontroverser Inhalte auf Kritik und Sperrung.
Die Osterfestspiele in Baden–Baden erfahren ab 2026 eine Neugestaltung mit frischer künstlerischer Leitung durch das Königliche Concertgebouworkest Amsterdam und das Mahler Chamber Orchestra.
Zum 80. Geburtstag wird der amerikanische Schriftsteller Richard Ford für seine tiefgreifenden Werke über die amerikanische Mittelklasse und deren Bedeutung in der heutigen fragmentierten Gesellschaft gelobt.
Kulturmedienschau Kulturelle und mediale Veränderungen: Der Niedergang des VICE–Magazins, Kunstdebatte und Kinoindustrie | 15.02.2024
Das VICE–Magazin, einst Symbol für Jugendkultur, schließt seinen Berliner Standort. Ein Zeichen seines dramatischen Falls von einstigem Ruhm und hohem Wert. Ein kontrovers diskutiertes Jesus–Plakat in Sevilla löste Debatten über religiöse Darstellungen aus, die Hanno Rauterberg in der ZEIT mit Verweisen auf die Kunstgeschichte relativiert. Und die deutsche Kinoindustrie verkauft trotz großer Hits 20% weniger Tickets als vor Corona.