Am 25. November 1952 wird eine Behörde gegründet, die den Nachkriegsdeutschen Demokratie bei- und nahebringen soll. Sie heißt bis 1963 Bundeszentrale für Heimtatdienst. Vorbild ist die Reichszentrale für Heimatdienst, die im Frühjahr 1918 noch von der kaiserlichen Reichsregierung gegründet wurde. Ziel war es damals, den Durchhaltewillen der Bevölkerung im Krieg stärken und Kriegspropagandaparolen ausgeben.
Die Bundeszentrale dagegen begleitet die großen Debatten um Nationalsozialismus und Antisemitismus, aber auch Brandts Ostpolitik, die RAF oder später die deutsche Einheit. Zunächst verwendet sie Würfelspiele und Preisausschreiben, dann Broschüren, Bücher und Filme. Schon früh entdeckt die Bundeszentrale die Macht des Internets. Sie investiert in Suchmaschinen-Optimierung, um bei den Ergebnissen ganz oben gelistet zu werden.
2002 geht erstmals der Wahl-o-mat online. Mit mehr als 80 Millionen Nutzern hat er sich zu einer festen Informationsgröße im Vorfeld von Wahlen entwickelt. Aufklärung und Hintergrundwissen liefert die Bundeszentrale heute ganz selbstverständlich über Messenger-Dienste, Social Media Kanäle oder Podcasts. Bücher druckt sie weiter, wenn auch deutlich weniger.
Die größte Herausforderung für politische Bildungsarbeit in Zeiten von Fakenews und Filterblasen? Wertschätzung vermitteln. Unter uns Bürgern - und für unsere demokratische Kultur.
Forum Demokratie unter Druck – Was kann politische Bildung leisten?
Silke Arning diskutiert mit
Jolin Diekmann, Historikerin, Universität Jena
Prof. Dr. Wolfgang Sander, Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, Gießen
Sibylle Thelen, Direktorin der LpB Baden-Württemberg
Gespräch Lebendige Demokratie lernen - Marina Weisband will Digitalisierung und Demokratiebildung an Schulen zusammenbringen
Demokratie braucht Menschen, die aktiv mitgestalten. Weil demokratische Prozesse an unseren Schulen bisher zu kurz kommen, engagiert sich Marina Weisband für das Beteiligungsprojekt “Aula”.