Der Trainer des Fußball-Bundesligisten Mainz 05, Bo Svensson, nennt den Umgang von Journalisten mit seinem Trainer-Kollegen beim VfB Stuttgart, Bruno Labbadia, "ein bisschen geschmacklos". Ein paar Berichte habe er so empfunden, "als wenn sich über das Schicksal von Menschen lustig gemacht wird", sagte Svensson im SWR Fernsehen. In den Medien war nach der Niederlage der Stuttgarter, aktuell Tabellenletzte, am Samstag über Labbadias Entlassung spekuliert worden.
Bo Svensson in SWR-Sport: Umgang mit Labbadia "geschmacklos"
Die Wahl dramatischer Begriffe gehört zum Pflichtprogramm von Profitrainern. Jede Woche müssen sie der Welt Glauben machen, dass es beim nächsten Spieltag um alles oder nichts geht. Aber von Bruno Labbadias "Schicksal" zu reden, erscheint mir dann doch übertrieben. Angehörige zu verlieren bei einem Erdbeben oder alles Hab und Gut in einer Flutnacht – das nenne ich Schicksal.
Entlassung als Berufsrisiko
Ich verdrücke für Bruno Labbadia keine Träne. In seinem Job ist die Entlassung Berufsrisiko. Auf der Habenseite stehen ein gutes Gehalt und viel öffentliche Anerkennung, wenn es gut läuft wie aktuell für Bo Svensson mit den Mainzern.
Ich gehe sogar so weit zu sagen: Eine Bundesliga braucht ein paar Trainer-Entlassungen pro Saison, sonst schmeckt sie fad. Ein Spiel dauert nur 90 Minuten, die Wartezeit bis zum nächsten muss gefüllt werden! So kann Bo Svensson Krokodilstränen vergießen und ich mich hier darüber ärgern.