Die Haubensitzungen des MCC hatten früher in Mainz eine lange Tradition. Die erste fand bereits am 6. Februar 1899 statt. Zutritt hatten nur Männer. Vor mehr als 70 Jahren war dann Schluss. Seitdem gab es keine Sitzung in Mainz mehr mit Nachthaube auf dem Kopf.
Jürgen Wiesmann und Florian Sitte vom MCC wollten das ändern. Beide hätten gleichzeitig die Idee gehabt, die Haubensitzung wieder aufleben zu lassen, erzählt Sitzungspräsident Wiesmann. "Florian hat zu mir gesagt, wir könnten ja eine Haubensitzung machen und ich hab dann gesagt: 'Bravo, das ist genau auch mein Vorschlag'."
2025 dürfen auch Frauen mitfeiern
Früher waren die Haubensitzungen reine Männersitzungen. Das wird dieses Jahr nicht mehr so sein. Alle seien willkommen. Was sich nicht ändern soll: Alle Sitzungsgäste müssen mit Nachthaube kommen. Ganz nach dem Motto:
Nur wer sich selbst zum Narre' macht, der feiert wirklich Fassenacht.
Wer keine Nachthaube im Schrank hat, kann sich eine beim MCC an der Kasse vor der Sitzung kaufen. Essen darf man selbst mitbringen, Getränke können vor Ort gekauft werden.
Frankfurter Hof in Mainz Geburtsstätte der Saalfastnacht
Die Sitzung wird als Frühschobbe-Sitzung am 26. Januar um 11:11 Uhr im Frankfurter Hof stattfinden. Der Frankfurter Hof ist laut Florian Sitte die Geburtsstätte der Saalfastnacht, denn früher war es einer der wenigen Orte mit größeren Sälen.
Der MCC wolle das Brauchtum der Saalfastnacht im Frankfurter Hof wieder aufleben lassen, so Sitte.
Ursprung der Haubensitzung hat vermutlich mit Mainzer Kneipen zu tun
Die Idee zur Haubensitzung, so erzählt man es sich, kommt daher, dass Ehefrauen früher ihre angetrunkenen Männer in den Kneipen abholen mussten, wenn die zu tief ins Glas geguckt hatten und es nicht mehr alleine nach Hause schafften.
Die Männer bekamen von ihren Frauen dann "zur Strafe" die Nachthaube aufgesetzt. "Jeder, der die Männer gesehen hat, wusste: alles klar, der Kerl ist vollgesoffe", lacht Florian Sitte.

Sitzungsprogramm soll Mischung aus modern und traditionell sein
Bei der Sitzung sei geplant, Programmpunkte zu zeigen, die drohten in Vergessenheit zu geraten, sagte Florian Sitte. Zum Beispiel seien Couplets - also gesungene Vorträge, die vom Klavier begleitet werden - oder ein Saallied denkbar.
Auch gereimte Vorträge werde es geben. "Die Sitzung wird einen nostalgischen Anstrich haben - im positivsten Sinne", sagt Sitte. Insgesamt gabt es für die Haubensitzung 350 Karten. Die Sitzung ist inzwischen ausverkauft. Mit etwas Glück findet man noch einzelne Karten über die Kartenbörse der Fastnachts eG bei Facebook.