"Illegaler Müll ist bei uns ein Dauerproblem", erzählt Stefan Dorschel, Revierförster des Lennebergwalds zwischen Mainz und Budenheim (Landkreis Mainz-Bingen), im Gespräch mit dem SWR. Zuletzt hatte eine Kollegin von ihm am Wochenende etwa 50 Kilogramm Renovierungsabfälle gefunden.
Solche Müllablagerungen meldet die Revierleitung an die untere Abfallbehörde des Kreises Mainz-Bingen, sagt Dorschel. Am Wochenende hätten sie zwar an dem Müll Adressaufkleber gefunden, die auf die Verursacher schließen lassen, trotzdem muss die Revierleitung dann die Entsorgung übernehmen.
Entsorgung kostet Revierleitung etwa 300 Euro
"Wir haben mit der Kreisverwaltung eine Vereinbarung, dass wir den Müll dann zu einem Entsorgungsbetrieb nach Budenheim bringen", sagt der Revierförster. Zwei Mitarbeiter hätten deshalb den Müll auf einen Bus geladen und zum Entsorgungsbetrieb gefahren.
"Das bedeutet für uns Kosten in Höhe von etwa 300 Euro", so Dorschel. Gerade bei Trockenheit seien illegale Müllablagerungen auch sehr gefährlich. "Bei einem Waldbrand wirkt der Müll wie ein Brandbeschleuniger."
Forstamt Rheinhessen: Seit der Corona-Pandemie mehr Müll im Wald
Auch das Forstamt Rheinhessen beobachtet seit Beginn der Corona-Pandemie, dass viele Menschen ihren Müll in den Wäldern abladen. Zuerst waren zum Beispiel die Wertstoffhöfe wegen der Pandemie geschlossen, sagt Försterin Leonie Münzer vom Forstamt Rheinhessen. Jetzt, wo die Wertstoffhöfe aber wieder geöffnet sind, werde trotzdem weiter viel Müll in den Wäldern entsorgt.
So gab es zum Beispiel im Binger Wald nach Angaben des Leiters des Forstreviers Heilig Kreuz, Maximilian Roffhack, in diesem Jahr sogar tendenziell mehr illegale Müllablagerungen als in den Vorjahren. So seien in diesem Jahr unter anderem alte Teppiche und Gegenstände aus Haushaltsauflösungen am Rand des Binger Waldes abgelegt worden.