Zwei Männer schrauben an einem Auto. Manuel Saba betreibt in Gau-Algesheim eine Hobby-Werkstatt, wo Menschen ihr Auto selbst reparieren können. (Foto: SWR, Alexander Dietz)

Geld sparen bei steigenden Preisen

Immer mehr Menschen reparieren in dieser Werkstatt ihre Autos selbst

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Alexander Dietz

Ob Hebebühne oder Ölablassgerät: In der Hobbywerkstatt in Gau-Algesheim kann man diese Ausrüstung mieten und damit sein Auto selbst reparieren. Weil sie so Geld sparen wollen, kommen auch immer mehr Anfänger.

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Was zuerst ein Ort für Autoliebhaber und Hobbyschrauber war, ist mittlerweile ein Ort für alle geworden. Die Hobbywerkstatt Mainz-Bingen im rheinhessischen Gau-Algesheim gibt es seit Oktober 2021. Die Idee: Kundinnen und Kunden können stundenweise Werkzeug und eine der drei Hebebühnen mieten, um Reparaturen am eigenen Auto selbst durchzuführen.

Um eine Hebebühne eine Stunde lang zu nutzen, verlangt Inhaber und Kfz-Technikermeister Manuel Saba 13,50 Euro. Wenn man auch das vorhandene Werkzeug benutzen möchte, sind es 17,50 Euro.

Saba: Reguläre Auto-Werkstätten werden immer teurer

Seit kurzem kommen wegen der gestiegenen Preise auch vermehrt Menschen, die "noch nie eine Schraube aufgedreht haben", berichtet Saba. Sie wollten vor allem Geld sparen. Denn auch in den Autowerkstätten seien Teile und Öle zuletzt teurer geworden. Da könne man als Kunde schon viel Geld sparen, wenn man sich selbst um sein Auto kümmere.

"Gerade kleinere Arbeiten, wie ein Ölwechsel, wo man nicht unbedingt das große Fachwissen haben muss, werden jetzt von den Leuten auch gerne selbst gemacht."

Kunde Daniel Scholz kommt regelmäßig in die Hobbywerkstatt. Diese Woche hat er sich extra einen Tag freigenommen, um hier an seinem Auto zwei Fahrwerksfedern auszutauschen und das Öl zu wechseln. In einer regulären Werkstatt könne allein der Ölwechsel schnell mal 140 Euro oder mehr kosten, erzählt Scholz, der an Autos schraubt, seitdem er ein Kind ist. "Wenn ich den Ölwechsel selbst mache, sind es halt nur 70 Euro." Den Rest könne er dann für andere Dinge auf die Seite legen.

Kunden helfen sich mit Google oder Video-Tutorials

Inhaber Saba erzählt, dass pro Woche auch sieben bis neun Leute in seine Hobbywerkstatt kämen, die wenig, bis keine Schraubererfahrung hätten. "Dann stehen sie vor dem Auto, fangen an und wissen eigentlich gar nicht, was sie machen sollen." Diese Kunden würden sich dann "durchgoogeln", oder sich mit Video-Tutorials weiterhelfen. Einige würden aber auch bei Saba und seinem Team Rat suchen: "Wir geben dann Tipps und zeigen den Leuten, wie es richtig funktioniert."

In der vergangenen Woche habe ein Kunde beim Ölwechsel zum Beispiel versehentlich das Getriebeöl und nicht das Motoröl abgelassen. "Wir mussten deshalb dann direkt noch einen Getriebeölwechsel mitmachen", erinnert sich Kfz-Technikermeister Saba lachend. Das sei aber kein großes Problem gewesen. Denn seine eigene Werkstatt befindet sich direkt neben der Hobbywerkstatt.

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