Die gefährliche Asiatische Hornisse hat einen vorwiegend dunklen Körper und gelbe Beine. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa Bildfunk, picture-alliance/ dpa | Maxppp David Becus)

Stadt bekämpft Insekt

Asiatische Hornisse bedroht Bienen in Worms

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Andreas Neubrech
Andreas Neubrech (Foto: SWR)

In Worms taucht immer häufiger die Asiatische Hornisse auf. Die Insekten fressen unter anderem Bienen. Die Stadt will sie deshalb bekämpfen.

Vor zwei Jahren ist die Asiatische Hornisse zum ersten Mal in Worms gesehen worden. Bis heute zählt die Stadtverwaltung fünf gemeldete Nester, alle in der Nähe von Gewässern. Grund genug, einen ersten Alarm zu schlagen. "Die Asiatische Hornisse ernährt sich unter anderem von Bienen und gefährdet deren Bestand", beschreibt Dennis Waltenberg, Insektenschutzbeauftragter der Stadt Worms, ein Problem.

Die Hornisse geht dabei perfide vor. Sie könne fliegen wie eine Libelle, sagt der Vorsitzende des Imkerverbands, Thomas Hock. In der Luft stehend belagere sie das Flugloch von Bienenstöcken. "Das kann so massiv sein, dass Bienen den Stock nicht mehr verlassen."

Experten entfernen in Worms das Nest einer Asiatischen Hornisse. Es ist etwa einen Meter lang und wiegt 7 bis 8 Kilo. (Foto: Dennis Waltenberg, Insektenschutzbeauftragter der Stadt Worms)
Experten entfernen in Worms das Nest einer Asiatischen Hornisse. Es ist etwa einen Meter lang und wiegt 7 bis 8 Kilo. Dennis Waltenberg, Insektenschutzbeauftragter der Stadt Worms

Aber es gibt noch weitere Probleme, erklärt Dennis Waltenberg: "Außerdem ernähren sie sich von süßem Obst, sie stellen also auch eine Gefahr für den Obst- und Weinbau dar." Und nicht zuletzt: Da sich die Asiatische Hornisse auch in Parks aufhält, könne es vermehrt zu schmerzhaften Stichen kommen. Das vermehrte Vorkommen der Asiatischen Hornisse hat das Land dazu veranlasst, eine Task Force zu planen.

Ein fußballgroßes Nest der Asiatischen Hornisse, gefunden in Worms. (Foto: Sebastian Besier, Imkerverein Worms und Umgebung)
Ein fußballgroßes Nest der Asiatischen Hornisse, gefunden in Worms. Sebastian Besier, Imkerverein Worms und Umgebung

Asiatische Hornisse melden

Die Stadt Worms bittet jetzt: Wenn jemand eine Asiatische Hornisse oder ein Nest sieht, soll er das melden (siehe Infobox). Die Fachleute prüfen dann in einem ersten Schritt, ob es sich tatsächlich um eine Asiatische Hornisse handelt oder um eine heimische und geschützte Art. Die Asiatische Hornisse hat zwar in etwa die Form der heimischen Hornisse, unterscheidet sich aber in der Farbgebung. Sie ist fast durchweg dunkel und hat leuchtend gelbe Beine und ein gelbes Band auf dem Hinterleib. Aufgrund der Meldung versuchen die Experten dann, das Nest der Hornisse zu finden.

Man erkennt die Asiatische Hornisse an dem schwarzen Kopf und der orangenen Stirn, sie ist etwas kleiner als die heimische Art. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa Bildfunk, picture-alliance/ dpa | Maxppp David Becus)
Man erkennt die Asiatische Hornisse an dem schwarzen Kopf und der orangenen Stirn, sie ist etwas kleiner als die heimische Art. picture-alliance/ dpa | Maxppp David Becus
Die heimische Hornisse ist die größte heimische Wespenart und streng geschützt. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa Bildfunk, picture alliance / Zoonar | Manfred Ruckszio)
Die heimische Hornisse ist die größte heimische Wespenart und streng geschützt. picture alliance / Zoonar | Manfred Ruckszio

Heimische Hornisse ist streng geschützt

Handelt es sich um ein Exemplar der Asiatischen Hornisse, werden die Tiere nach Angaben des Insektenschutzbeauftragten getötet und das Nest entfernt. Diese Aufgabe sollten aber ausschließlich Fachleute übernehmen, so Waltenberg. Nicht zuletzt, um Verwechslungen zu vermeiden. Wer die heimische, geschützte, Art tötet, kann gemäß Bundesartenschutzverordnung mit einer Strafe von bis zu 65.000 Euro belangt werden. Auch von selbst gebauten Fallen rät der Fachmann ab: "Darin verfängt sich in Zweifel auch die heimische Hornisse oder andere Insekten." Ganz vernichten werde man die Asiatische Hornisse nicht mehr können, schätzt Waltenberg. "Unser Ziel lautet deshalb, dass wir Zeit gewinnen und die Population dieser Art möglichst gering halten."

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