
Eigentlich erinnert der Roller der Marke Honda im Profil mit etwas Fantasie an den Kopf eines Seeungeheuers oder eines versunkenen Schiffes in Kleinformat. Letzterem ist auch die Tatsache geschuldet, dass die Polizei ihn "Jack Sparrow" nannte, nach dem von Jonny Depp gespielten Piraten im Blockbuster "Fluch der Karibik".
Speyer: Einst war Jack rot ...
Mehr als 20 Jahre könnte "Jack" im Becken des Speyerer Jachthafens gelegen haben, bevor ihn die Taucher Anfang Juni bei einer Reinigungsaktion entdeckten und mit vereinten Kräften herausfischten. Zu Zeiten, als er noch fahrbereit war und durch die Straßen in Speyer flitzte, könnte "Jack" recht hübsch gewesen sein. Jedenfalls lässt das der rote Lack erahnen, der noch an wenigen Stellen unter der Schicht aus Muscheln, Rost und Algen hervor leuchtet.

Speyer: Wer ist Jacks Eigentümer?
Diese Frage wird sich nur schwer beantworten lassen, sagt Aaron Beetag von der Polizei Speyer. Denn der Zahn der Zeit hat heftig am amtlichen Versicherungskennzeichen des Rollers genagt. Es sei nur noch lesbar, dass der Roller zum letzten Mal im Jahr 2001 versichert gewesen sei.

Aber jetzt stehen noch weitere Untersuchungen an, so Beetag. Möglicherweise könnten sich dadurch Hinwiese auf den ehemaligen Halter ergeben. Klar ist, es ist kein Kavaliersdelikt, einen Motorroller voller Altöl und möglicherweise auch Benzin im Rhein zu versenken, sondern ein Straftatsbestand. Auch deshalb sucht die Speyerer Polizei nach dem ehemaligen Eigentümer und hat einen Zeugenaufruf gestartet. War der Rollerbesitzer selbst der Umweltsünder, dürften sie Chancen wohl gering sein, dass er sich freiwillig meldet.
Vielleicht wurde Jack ja aber auch gestohlen und von dem "Piraten", also dem Dieb, im Hafenbecken versenkt? Möglicherweise ist die Straftat aber nach mehr als 20 Jahren ohnehin verjährt. Das müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden, sagt dazu der Polizeisprecher..