Hinter der Aktion steht das Sea Life Speyer: Das Großaquarium beruft sich auf den Welttag der Ozeane, der Anfang Juni stattfindet. Als eine Werbeaktion will eine Sprecherin das nicht verstanden wissen: Man wolle darauf hinweisen, dass der größte Teil des weltweiten Plastikmülls in der Regel auf See landet. In den letzten Jahren hat das Sea Life unter anderem dazu aufgerufen, an den Rheinufern Müll zusammen.

Baden ist im Hafenbecken eigentlich verboten
Die Taucher, die hier am Donnerstagvormittag in den Rhein steigen, sind Freiwillige. Eine Tauchschule aus Speyer ist als Partner der Aktion dabei, ein Tauchartikel-Hersteller sponsert die Müllsammelnetze. Eigentlich ist das Hafenbecken in Speyer für Taucher tabu – zu gefährlich. Aber Robert Gard, Geschäftsführer der zuständigen Yachthafen Speyer GmbH, gefiel die Idee. Das sei ja wie der Dreck-weg-Tag - nur eben unter Wasser. Also habe er "auf dem kurzen Dienstweg" eine Genehmigung erteilt.

Auch heute ist Gard mit dabei und beobachtet das Treiben sichtlich amüsiert vom Steg aus. Durch die Meldungen der Bootsbesitzer, weiß er ziemlich genau, was im Laufe der Zeit alles in seinem Hafenbecken gelandet ist.
"Handys, Ferngläser, Zugangskarten, Schlüssel…alles, was man beim Anlegen in der Tasche oder in der Hand hat. Und wenn dann was schiefgeht, fällt es ins Wasser. Die eine oder andere Ehefrau ist hier auch schon über Bord gegangen, aber die sind ja meistens selbst-schwimmend."
Ein Blubbern etwa drei Meter vom Steg entfernt kündigt es an: Da kommt was! Schon nach wenigen Minuten taucht der erste Taucher wieder auf, mit einem Reifen in der Hand. Und nach und nach beginnt sich der Steg zu füllen: ein Fernseher, eine Unterhose, eine Flasche, ein Handtuch…



Der "Fang des Tages": ein kompletter, bereits mit Muscheln bewachsener Motorroller, für den es mehrere Helfer brauchte, um ihn an Land zu ziehen.

Insgesamt haben die Taucher laut Sea Life an diesem Vormittag eine halbe Tonne Müll aus dem Hafenbecken geholt. Im kommenden Jahr soll die Aktion wiederholt werden.