Die Ausstellung in Speyer war bereits im Dezember eröffnet worden und musste wegen der Corona-Pandemie im März eingestellt werden. Zusätzlich zur bestehenden Schau gehen nun elf neue Stationen auf die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Geschichte von Epidemien ein, wie das Museum mitteilte. Die Schau ist bis zum 13. Juni kommenden Jahres zu sehen.
"Es ist eine Ironie des Schicksals, dass eine Pandemie zur Schließung dieser Ausstellung geführt hat, die sich der jahrtausendelangen medizinischen Entwicklung und der Überwindung von Seuchen und Krankheiten widmet", sagte Museumsdirektor Alexander Schubert. Die veränderte Ausstellung sei untrennbar mit der aktuellen Zeitgeschichte verwoben. Sie informiere über Epidemien in der Vergangenheit, frage nach den Ursprüngen der Quarantäne und thematisiere den wissenschaftlichen und öffentlichen Umgang mit Seuchen in verschiedenen Zeiten.
Aktuelle Ereignisse im Kontext der Geschichte
Aktuelle Ereignisse rund um die Corona-Pandemie würden in Kontext zu historischen Geschehnissen gesetzt und etwa Bezüge zur Spanischen Grippe oder dem Tragen eines Mundschutzes in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hergestellt, erklärte Schubert. Weiter gehe die Schau darauf ein, wie die Corona-Krise Sprache verändere und zeige Objekte der aktuellen Zeitgeschichte, "Corona-Kunst" und Alltagsgegenstände, deren Bedeutung sich in der Krise geändert hätten.
Das letzte Exponat ist erst am Freitag aus der bayerischen Staatskanzlei eingetroffen: der blau-weiße Mundschutz des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Auch "Medicus"-Autor Noah Gordon hat seine Maske beigesteuert, erkennbar am Logo der Boston Red Sox - dem Lieblings-Baseballteam des 93-Jährigen.
Objekte aus der Medizingeschichte
Dazu zeige sie wie bislang rund 500 Objekte aus fünf Jahrtausenden Medizingeschichte vom Altertum bis zur Gegenwart, darunter Tontafeln aus Mesopotamien mit jahrtausendealten Rezepten, überlebensgroße Figuren der Göttin Sachmet oder Nachbildungen medizinischer Geräte wie Schädelbohrer, Knochenheber und Beißholz.