Infoveranstaltung von Gewerkschaft

Produktions-Aus bei Eberspächer in Herxheim: IG Metall will Protest organisieren

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Ulrike Brandt
SWR Reporterin Ulrike Brandt
Birgit Baltes
Foto für Autorenseite

Weil ein Teil des Standorts schließen soll, will die Gewerkschaft weitere Protestaktionen organisieren. Zwischen Firma und Betriebsrat gab es mittlerweile ein erstes Gespräch.

Die Gewerkschaft IG Metall hat am Montag eine Mitgliederversammlung veranstaltet für alle, die beim Automobilzulieferer Eberspächer catem in Herxheim (Kreis Südliche Weinstraße) arbeiten. Das Unternehmen hatte im Dezember angekündigt, die Produktion am Standort zu schließen. Dadurch sind knapp 190 Arbeitsplätze bedroht.

Bei Eberspächer catem im südpfälzischen Herxheim wächst der Protest. Am Donnerstag war Betriebsversammlung.
Bei Eberspächer catem im südpfälzischen Herxheim wächst der Protest - hier ein Bild aus dem vergangenen Dezember.

Eberspächer in Herxheim: Neuer Protest soll organisiert werden

Zur Mitgliederversammlung kamen rund 75 Beschäftigte. Laut IG Metall hatten die Teilnehmenden viele Ideen gehabt, wie sie gegen den drohenden Abbau ihrer Stellen protestieren könnten. Einen konkreten Termin veröffentlichte die Gewerkschaft auch. Am 29. Januar ruft sie alle Beschäftigten dazu auf, zum Arbeitsgericht Landau zu kommen und die Verhandlung dort zu verfolgen. Der Betriebsrat hat beim Arbeitsgericht nämlich einstweilige Verfügungen gegen das Vorgehen des Automobilzulieferers beantragt.

Für die weitere Auseinandersetzung wurden am Montag außerdem sogenannte "gewerkschaftliche Vertrauensleute" gewählt. Sie sollen den Protest am Standort in Herxheim organisieren und ihre Kolleginnen und Kollegen motivieren, mitzumachen.

Auch Angestellte am Standort haben Angst

Was klar geworden ist bei der Versammlung: Nicht nur die Mitarbeitenden aus der Produktion, sondern auch alle anderen Beschäftigten am Standort machen sich Sorgen. Zum Beispiel die Angestellten in der Entwicklungsabteilung. "Bei uns wird schon angefragt, ob Leute nicht an einen Standort ins Ausland wechseln wollen und ihr Wissen dort weitertragen", sagt zum Beispiel Simon Kreck. Der Druck werde enorm weitergegeben. Und sein Kollege Stefan Plewnia ergänzt: "Vor nicht mal zwei Jahren haben wir Aufträge abgelehnt, weil wir die Kapazität nicht hatten. Keiner hat im Entferntesten dran gedacht, dass das passieren könnte."

Beide wollen nun vor allem erst einmal für ihre Kolleginnen und Kollegen in der Produktion kämpfen:

Firma und Betriebsrat sprechen in Herxheim über Kündigungen

Bereits am 10. Januar hatte es ein erstes Gespräch zwischen dem Automobilzulieferer und dem Herxheimer Betriebsrat gegeben. Das bestätigte das Unternehmen auf SWR-Anfrage.

Das Unternehmen möchte und wird mit dem Betriebsrat über die geplante Maßnahme beraten und verhandeln und hat dies auch stets (...) so kommuniziert.

Für den 5. Februar ist laut Eberspächer ein neues Gespräch angesetzt. Marc Tinger, Geschäftsführer der IG Metall Landau sagte dazu: "Wir müssen auf dem Gas bleiben."

Arbeitsgericht in Konflikt um Stellen in Herxheim eingeschaltet

Der Betriebsrat wirft dem Unternehmen vor, spät über das geplante Produktions-Aus am Standort informiert zu haben. Außerdem geht es in dem Konflikt um die Frage, ob die Produktion wirtschaftlich ist oder nicht.

In Herxheim baut das Unternehmen Eberspächer Heizungen für Elektrofahrzeuge. Der Hauptsitz der Firma ist in Esslingen in Baden-Württemberg.

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