Seit 25 Jahren gibt es den Mittelrheinischen Weinfrühling im Bopparder Hamm. Knapp 10.000 Menschen besuchten die Veranstaltung im vergangenen Jahr. In diesem Jahr wird es einige Neuerungen geben, denn die Veranstalter haben das Sicherheitskonzept überarbeitet.
Sicherheitskonzept des Mittelrheinischen Weinfrühlings wurde überarbeitet
Die strengen Sicherheitsauflagen für Veranstaltungen unter freiem Himmel seien ein Grund für das neue Sicherheitskonzept, erklärt Marianne Müller, Vorsitzende des Fördervereins Bopparder Hamm, der die Veranstaltung organisiert. Aber auch der tödliche Unfall am Bahnhof Spay im vergangenen Jahr: Ein Mann war auf die Gleise gestürzt und von einem Zug erfasst worden - die Polizei vermutet, dass Gedränge am Bahnsteig nach der Veranstaltung in Boppard zu dem Sturz geführt hatte.
Weinfrühling im Bopparder Hamm endete tragisch Tödlicher Bahnunfall in Spay war offenbar ein Unglück
Im Mai kam es am Bahnhof in Spay zu einem tödlichen Unfall: Ein Mann stürzte am überfüllten Bahnsteig auf die Gleise, als ein Zug durchfuhr. Jetzt sind die Zeugenaussagen ausgewertet.
In diesem Jahr wird es laut Müller eine geänderte Wegstrecke im Hamm geben. Die Stände der Winzer sollen jetzt auf den Seitenwegen aufgestellt werden und nicht mehr mitten auf den Wegen. So sollen Menschentrauben vermieden werden, außerdem könnten Rettungskräfte bei einem Notfall besser durchkommen.
Für das Deutsche Rote Kreuz wird der Verein nach eigenen Angaben außerdem ein spezielles Fahrzeug mieten, dass besser durch die schmalen Weinbergswege kommt. Außerdem werde das Sicherheitspersonal von 12 auf 27 Mitarbeiter aufgestockt. An den Ein- und Ausgängen werde zudem ein Zählsystem installiert, damit die Veranstalter zu jedem Zeitpunkt wissen, wie viele Menschen im Hamm unterwegs sind.
Standgebühren der Winzer fast dreimal so hoch
Die neuen Sicherheitsvorkehrungen bedeuten aber auch Mehrkosten für die Winzer: Um Fahrzeuge und Personal finanzieren zu können, hätten sich die Standgebühren für die Weingüter fast verdreifacht, sagt Marianne Müller. Alle Winzer würden diesen Schritt mitgehen, denn die Veranstaltung sei enorm wichtig für die Region. Für Besucherinnen und Besucher bleibe die Veranstaltung kostenlos, sie unterstützen das Event indirekt durch den Kauf von Weingläsern.
Verein fordert mehr Sicherheit am Bahnhof nach tödlichem Unfall
Nach dem tödlichen Unfall am Bahnhof Spay im vergangenen Jahr wünscht sich der Förderverein nach Angaben der Vorsitzenden bessere Sicherheitsvorkehrungen am Bahnhof. Nach Ansicht von Müller könnte beispielsweise der Zutritt auf den Bahnsteig begrenzt werden. Die Menschen sollten auch erst auf den Bahnsteig kommen dürfen, wenn der Zug bereits steht. Der Verein selbst ist nach eigener Auskunft aber nicht für die Sicherheit am Bahnhof zuständig.
Die Bundespolizei Trier erklärte auf SWR-Anfrage, Einsatzkräfte der Polizei würden am Tag der Veranstaltung den Bahnhof zwar sporadisch anfahren. Die Polizei sei aber nur bei Straftaten und der Gefahrenabwehr zuständig. Für die Sicherheit beispielsweise am Bahnsteig sei die Deutsche Bahn zuständig.
Das Unternehmen teilte auf Nachfrage mit, an den Haltestellen Boppard Hauptbahnhof und Spay sowie an der Schrankenanlage zwischen den Halten Sicherheitspersonal einsetzen zu wollen.