Anika Zentner und Alicia Kranz studieren an der Hochschule Koblenz Soziale Arbeit. Während eines Praxissemesters bei der Katholischen Familienbildungsstätte in Koblenz ist das Projekt "Let's connect!" entstanden. Die beiden Studentinnen wollen, dass Einsamkeit bei jungen Menschen kein Tabuthema mehr ist - und, dass das Schamgefühl darüber zu sprechen, verringert wird.
Auslöser für die Idee zu ihrem Projekt war Corona, sagen die jungen Frauen. "In dieser Zeit haben wir gemerkt, dass sich ganz plötzlich etwas ändern kann und man sich einsam fühlt." Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben ihrer Ansicht nach das Fehlen sozialer Kontakte verstärkt spürbar gemacht.
Einsamkeit kann krank machen
Die Studentinnen haben für "Let's connect!" recherchiert, dass Einsamkeit bei jungen Menschen mindestens genauso hoch ist, wie bei älteren. Bei Studenten spiele häufig der Wohnortwechsel für das Studium eine Rolle, so Zentner. Einsamkeit könne verschiedene Auswirkungen haben, sowohl körperlich als auch psychisch. Depressive Störungen seien zum Beispiel ein Krankheitsbild, das aus Einsamkeit entstehen kann.
Kranz sagt, eine Studie habe belegt, dass Einsamkeit auf Dauer genauso schädlich sein kann, wie wenn man 15 Zigaretten am Tag raucht. "Einsamkeit ist auch mit Durst zu vergleichen", sagt die Studentin. "Beide Gefühle sind negativ. Sie machen darauf aufmerksam, dass man etwas ändern sollte oder dass was fehlt." Solange Einsamkeit und Durst kurzfristig blieben, sei es okay, ansonsten sollte man sich darum kümmern, sonst könne es sich schlecht auswirken.
"Let's connect!": instagram-Account und Veranstaltungen
Das Projekt besteht aus dem instagram-Account @let.s_connect auf dem beispielsweise Fakten und Mythen oder auch kleine Übungen zum Thema Einsamkeit gepostet werden. Außerdem organisieren Zentner und Kranz verschiedene kostenfreie Veranstaltungen in der Familienbildungsstätte in Koblenz, bei denen Studierende sich treffen, austauschen und Kontakte knüpfen können.