Das Mittelrheintal und die Loreley: Schauplatz der BUGA 2029 (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Neue Impulse und Investitionen in Millionenhöhe

BUGA 2029: Das sind die Pläne für die Orte im Mittelrheintal

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Mit Millioneninvestitionen soll die Bundesgartenschau 2029 dem Mittelrheintal einen Schub verleihen. Nun hat das Land konkrete Pläne für die Orte zwischen Koblenz, Bingen und Rüdesheim vorgestellt.

Schwimmende Blumenhallen auf dem Rhein und ausgebaute Burggärten - unter anderem damit soll die Bundesgartenschau (BUGA) die Besucherinnen und Besucher 2029 im Mittelrheintal begeistern. Das Konzept der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz für die BUGA 2029 basiert auf vier Säulen: Einerseits sollen BUGA-Entwicklungsprojekte als Schwerpunkte langfristig die Attraktivität verschiedener Orte im gesamten Mittelrheintal steigern.

Darüber hinaus werden mit den BUGA-Gärten und Korrespondenzprojekten zeitlich begrenzte Attraktionen geschaffen. Über Bürgerprojekte können Vereine oder Kommunen zudem Fördergelder für eigene Vorhaben beantragen.

BUGA-Schwerpunkte: Nachhaltige Entwicklung und neue Attraktionen

BUGA-Geschäftsführer Berthold Stückle erläuterte, das Gesamtkonzept baue weitgehend auf der bisherigen Machbarkeitsstudie auf: Danach stehen als Schwerpunkte die sogenannten Entwicklungsprojekte im Mittelpunkt. Dafür werden in Rheinland-Pfalz knapp 50 Millionen Euro und in Hessen 6,3 Millionen Euro investiert.

Auf den Flächen dieser Entwicklungsprojekte will die BUGA GmbH selbst neue Attraktionen schaffen: Dazu gehören die Rheinanlagen in Nieder- und Oberlahnstein, ein neuer "Klimapark" oberhalb des Kultur- und Landschaftsparks auf dem Loreley-Plateau, die Vorflächen der Burg Rheinfels in St. Goar, das Rheinvorland in Trechtingshausen, in Bingen der Bereich um die ehemalige Wagenausbesserungshalle am Park am Mäuseturm sowie das Burggraben-Umfeld der Burg Klopp. Der Hafenpark und der Hindenburgdamm in Rüdesheim und die Grünanlage in Rüdesheim-Assmannshausen sind Entwicklungsprojekte auf der hessischen Rheinseite.

Eine Übersicht über alle Orte der BUGA 2029 und weitere Details zu den dortigen Plänen finden Sie hier in unserer Karte:


Diese Flächen der Entwicklungsprojekte sollen laut BUGA-GmbH so attraktiv gestaltet werden, dass sie die Gäste dazu bringen, im Welterbetal zu übernachten oder sich eine Dauerkarte zu kaufen und immer wiederzukommen. So soll das im Finanzplan festgelegte Ziel von Einnahmen in Höhe von 38,7 Millionen Euro erreicht werden.

BUGA-Gärten als Orte für typische Blumen-Schauen

Die BUGA-Gärten sollen den Besuchern am Mittelrhein das bieten, was klassisch zu einer Bundesgartenschau gehört: Bepflanzungen, die mit der Jahreszeit wechseln, Themengärten oder Events. Dafür stehen der BUGA-GmbH 58 Millionen Euro zur Verfügung.

Zu diesen Flächen zählen unter anderem die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz und das Schloss, das Klosterumfeld in Kamp-Bornhofen, in Oberwesel das Michelfeld und der Stadtmauergraben und in Lorch die Grünanlage zwischen alter und neuer B42. Eine vollständige Übersicht finden Sie in unserer Karte.

Weitere BUGA-Flächen am Mittelrhein für besondere Highlights

Zusätzliche Highlights sollen die sogenannten Korrespondenzprojekte bieten, die über andere Förderprogramme der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen finanziert werden. Einige Flächen stehen fest, andere sind in der Vorplanung. Zu diesen Projekten gehören unter anderem das Schloss Stolzenfels in Koblenz, in Brey das Rheinvorland, das ehemalige Hafengelände mit dem "Häusener Kran" in St. Goarshausen oder die Rheinanlagen in Bacharach. Auch hier finden Sie die vollständige Übersicht in unserer Karte.

Auch Bürgerideen sollen bei der BUGA 2029 umgesetzt werden

Insgesamt hatten 35 Kommunen aus Rheinland-Pfalz und Hessen Flächen für die BUGA gemeldet. 16 von ihnen sind bereits in den ersten drei Säulen berücksichtigt. Doch auch die weiteren 19 Kommunen können mit dabei sein - allerdings mit deutlich kleineren Flächen oder Projekten.

Für die sogenannten Bürgerprojekte stellt die BUGA-GmbH 1,2 Millionen Euro bereit. Bürger, Vereine oder Kommunen können Ideen dafür einreichen. Die Vorhaben werden mit 70 Prozent unterstützt. 30 Prozent müssen vor Ort als Eigenanteil gestemmt werden, wobei ausdrücklich nicht nur Geld, sondern auch Eigenleistungen erwünscht sind.

Themen der BUGA 2029: Aussichtspunkte, Bergbau-Route, Wein

Vom kommenden Jahr an stellen die BUGA-Planer auch ein Programm und mögliche Abläufe zusammen, wie die Besucherinnen und Besucher 2029 das Tal erleben können. Sie orientieren sich dabei an dem Titel "2.000 Jahre Kulturtransfer".

Das Welterbe Oberes Mittelrheintal ist seit Jahrtausenden eine Verbindung zwischen Süd- und Nordeuropa. Zum Programm werden voraussichtlich Verweise auf die Römerzeit am Rhein gehören, der Beginn der Rheinromantik durch den britischen Maler William Turner oder die lange Obstbautradition, die gerade wiederbelebt wird.

"Ich spüre eine richtige Aufbruchstimmung am Mittelrhein."

Eine Sonderrolle nehmen zwei weitere Projekte ein: An etwa 20 Aussichtspunkten sollen sich "RheinBalkone" behutsam in die Kulturlandschaft des Welterbes einfügen. Und bis zur BUGA 2029 sollen auch viele Burggärten in Szene gesetzt werden. Beispielhaft sollen zunächst drei Gestaltungen entworfen werden: für das Schloss Martinsburg in Lahnstein als "moderne Interpretation eines Wasserschlosses", für die Burg Rheinfels in St. Goar mit ihren historischen Mauern und Gartenanlagen und für die Burgruine Stahlberg in Bacharach, die ein Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen ist.

Veranstaltungen und mobile Elemente

Zahlreiche weitere Orte im Oberen Mittelrheintal werden künftig noch über Veranstaltungen ins BUGA-Konzept aufgenommen. Konkrete Ideen dafür werden laut BUGA-GmbH aber erst nach 2025 angepackt. Auch die mobilen Bestandteile wie die schwimmenden Blumenschauen oder das Verkehrskonzept werden noch weiter entwickelt.

Das Weltkulturerbe Mittelrheintal anders erleben: Rafting auf dem Rhein

Mit Rheinromantik kann Celine Henke wenig anfangen. Sie erlebt das Weltkulturerbe Mittelrheintal rund um die Loreley auf intensive Art und Weise: Bei Rafting-Touren.

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SWR