"Die Kolleginnen und Kollegen hier sind einfach verunsichert", sagt Betriebsrat Ali Eligül, angesprochen auf die Stimmung im BorgWarner-Werk in Kirchheimbolanden. Den Mitarbeitern des Automobilzulieferers fehle eine verlässliche Zukunftsperspektive. Dementsprechend sinke die Motivation der Belegschaft von Tag zu Tag.
IG Metall: BorgWarner hält Zukunftsvereinbarung nicht ein
Dabei gibt es eigentlich eine Zukunftsvereinbarung mit der Geschäftsleitung, um den Standort in Kirchheimbolanden zu sichern. Genau diese bringt die Gewerkschaft IG Metall allerdings auf die Barrikaden: Während die Mitarbeiter von BorgWarner auf Gehalt verzichtet und rund 400 Beschäftigte das Unternehmen sogar verlassen hätten, habe die Geschäftsleitung ihren Teil der Vereinbarung bis heute nicht erfüllt.
Konkret geht es dabei um neue Projekte. Diese brauche es, um das Werk im Donnersbergkreis für die Zukunft aufzustellen, fordert die IG Metall. Weil BorgWarner aber vielmehr im Ausland investiere, seien weitere Arbeitsplätze in Kirchheimbolanden in Gefahr. "Wir machen uns wirklich Sorgen, weil es solche Zukunftsprojekte hier in Kibo nicht gibt", sagt Serdar Eligül. Er ist seit 30 Jahren bei BorgWarner beschäftigt.
Mitgliedervotum in Kirchheimbolanden mit eindeutigem Ergebnis
Aufgeben ist für die rund 1.300 Mitarbeiter in Kirchheimbolanden aber keine Option. In einem Mitgliedervotum der IG Metall sprachen sie sich einem Sprecher zufolge jetzt mit deutlicher Mehrheit für einen Zukunftssicherungsvertrag aus. Über einen solchen will die Gewerkschaft nun mit der Geschäftsleitung verhandeln.
Gewerkschaftssprecher Wladislaw Wolter erklärte weiter, an dem BorgWarner-Werk in Kirchheimbolanden hingen auch viele andere Arbeitsplätze in der Region. Zahlreiche Firmen seien von Aufträgen des Automobilzuliefereres abhängig. Und letztendlich profitiere von einem Erhalt dieser Arbeitsplätze auch das gesellschaftliche Leben in Kirchheimbolanden und weit darüber hinaus.