Das Tadano-Werk in der Dinglerstraße in Zweibrücken (Foto: SWR)

Geschäftsführung gibt drei Jahre Zeit

Bei Tadano in Zweibrücken ist auch der zweite Standort gefährdet

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Bei Tadano in Zweibrücken reißen die schlechten Nachrichten nicht ab. Bei einer Betriebsversammlung bekamen die Mitarbeiter des Kranherstellers mitgeteilt, dass der komplette Standort auf dem Spiel steht.

Die Stimmung ist auch am Tag nach der Betriebsversammlung bei der Belegschaft von Tandano aufgebracht. Das sagte der Betriebsratsvorsitzende Eduard Glass am Dienstag. Statt Antworten auf viele Fragen habe es bei der Versammlung die nächste Schocknachricht von Seiten der Geschäftsführung gegeben: Sie gibt dem Zweibrücker Kranbauer drei Jahre Zeit, um schwarze Zahlen zu schreiben.

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Gelingt das nicht, werde nicht nur das Werk Wallerscheid geschlossen, sondern auch das zweite Werk in der Dinglerstraße in Zweibrücken. Betriebsrat und auch IG Metall wollen das so nicht hinnehmen, sondern dafür kämpfen, dass es zu keiner Schließung kommt.

Drängende Fragen bei Tadano-Betriebsversammlung nicht beantwortet

"In der Krise 400 Leute rausschmeißen, damit sind die Probleme nicht gelöst", sagte Glass. Er sieht durchaus Chancen für das Unternehmen. "Überall wo gebaut wird, braucht man Kräne. Der Bedarf ist da, es fehlt nur an einem vernünftigen Konzept", so der Betriebsratsvorsitzende. Drängende Fragen seien bei der Betriebsversammlung am Montag in der Zweibrücker Festhalle nicht beantwortet worden. "Die Aussagen waren mehr oder weniger dürftig", sagte Glass.

Dabei sei es nicht nur in Krisenzeiten wichtig, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und an der Zukunft eines Unternehmens zu arbeiten. Stattdessen sei nun von Seiten der Geschäftsführung eine weitere "Drohgebärde" gekommen - die mit einer Schließung beider Werke in Zweibrücken. "Dabei kann keiner wissen, was in drei Jahren ist", betonte der Betriebsratsvorsitzende.

IG Metall plant eine Mitgliederversammlung in Zweibrücken

Unter den Mitarbeitern herrsche Entsetzen. Für die 1.200 Beschäftigten sei Tadano wie eine Familie. "Alle sind begeistert hier zu arbeiten", beschreibt es Glass. Für die gesamte Region sei eine solche Nachricht eine "Katastrophe".

Die IG Metall plant nach Angaben eines Sprechers in nächster Zeit eine Mitgliederversammlung. Dabei soll darüber abgestimmt werden, ob der Betriebsrat mit Tadano über einen so genannten Sozialtarifvertrag verhandeln soll. Generell sei der Betriebsrat eng mit der Gewerkschaft im Austausch, sagte der Betriebsratsvorsitzende. Auch Aktionen seien von Seiten der IG Metall in der Planung.

Bis 2025 soll Werk auf Flughafengelände Zweibrücken geschlossen werden

Im Februar hatte die Geschäftsführung des Kranherstellers Tadano angekündigt, dass sie das Werk Wallerscheid auf dem Flughafengelände in Zweibrücken bis Mitte 2025 schließen will. 400 Menschen würden damit ihre Arbeitsplätze verlieren. Tadano hatte die Pläne damit begründet, dass es Probleme mit Lieferketten gebe und der Marktanteil des Unternehmens gesunken, aber der Wettbewerbsdruck größer geworden sei.

IG Metall und Betriebsrat hatten sich überrascht gezeigt, dass vor der Entscheidung niemand mit ihnen gesprochen hatte. Betriebsratsvorsitzender Glass hatte damals gesagt, das seien alles keine Gründe, "das modernste Kranwerk in Europa zu schließen". Und auch nun betonte er nochmals, dass man sich damit nicht abfinden werde.

Im Tadano-Werk Wallerscheid arbeiten zurzeit rund 400 Menschen. Mit dem Werk in der Dinglerstraße in Zweibrücken sind es sogar mehr als 1.000 Arbeitsplätze, die auf dem Spiel stehen. Tadano ist der größte Arbeitgeber in Zweibrücken.

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