Zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus wurden Blumen niedergelegt.  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Erinnerung an Nazi-Gräuel

Sinti und Roma gedenken der Deportationen während der NS-Zeit

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Heute vor 82 Jahren wurden zum ersten Mal deutsche Sinti und Roma systematisch aus dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz deportiert. An diese Gräueltaten der Nationalsozialisten erinnerten am Montagvormittag mehrere Kundgebungen.

Der Tag wird häufig als "Generalprobe für den Völkermord" bezeichnet. Die Nationalsozialisten brachten Sinti und Roma familienweise in die deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager nach Polen, um die organisatorischen Abläufe sowie die Zusammenarbeit von Reichssicherheitshauptamt, Ortspolizei und Reichsbahn zu testen.

Zwei junge Meschen halten die Sinti und Roma Fahne in Auschwitz vor dem ehemaligen Konzentrationslager. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Vor dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz halten zwei junge Menschen die Fahne der Sinti und Roma.

Zentrale Gedenkfeier des Landesverbands in Landau

Am Montag wurde der Opfer dieser Deportationen gedacht. In Landau erinnerten Vertreter der Stadt und des Landesverbandes der Deutschen Sinti und Roma an die Ermordung von geschätzt bis zu 500.000 europäischen Sinti und Roma in den Vernichtungslagern. Die Diskriminierung dieser Minderheit sei noch heute Alltag in Deutschland und begegne auch den Flüchtlingen des Ukrainekriegs, so der Geschäftsführer des Landesverbandes, Jaques Delfeld. Das gehe soweit, dass sie an der Flucht gehindert würden und dass für Ankommende keine Schutzräume zur Verfügung stünden, sagte Delfeld.

Weitere Gedenkveranstaltungen in Rheinland-Pfalz

Weitere Gedenkveranstaltungen gab es in Ludwigshafen, Mainz, Trier und Worms. In Koblenz wurde der Gedenktag bereits am Sonntag begangen. Dort wurde ein Kranz am Gedenkstein am Peter-Altmeier-Ufer niedergelegt.

Schulische Gedenkarbeit zu NS-Verbrechen Wie zukünftig an Schulen in RLP über die NS-Zeit aufgeklärt wird

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