Spaß am Verkleiden: Warum Karneval queer ist

Stand
Autor/in
Jonathan Hadem
Onlinefassung
Andreas Böhnisch

An Karneval und Fastnacht verkleiden sich Männer als Frauen und Frauen als Männer. Deshalb ist es eine "queere Veranstaltung", sagt die Modetheoretikerin Barbara Vinken.

An Rosenmontag feiern Jecken und Narren den Höhepunkt des Straßenkarnevals - der Straßenfastnacht. In Mainz werden zum Rosenmontagszug 500.000 Fastnachts-Begeisterte erwartet. Dazu gehört auch das Verkleiden. Männer werden zu Frauen und Frauen zu Männern.

Mainz

Straßenfastnacht 2024 So schön wird der Rosenmontagszug in Mainz

Der Höhepunkt der Mainzer Straßenfastnacht rückt näher. Das erwartet die Narren in Mainz beim Rosenmontagszug 2024.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Karneval ist eine "queere Veranstaltung"

Die Verkehrung der Geschlechterrollen zeige, wie fortschrittlich Karneval und Fastnacht seien, sagt die Modetheoretikerin Barbara Vinken, Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Kleidungskonventionen spielten keine Rolle. "Der Karneval ist eine queere Veranstaltung." Es handele sich um den großen Moment von Toleranz und Groteske.

Traditionelle Kostüme dominieren

Das Verkleiden im Karneval und in der Fastnacht sei ein Ventil, um Hierarchien und Machtverhältnisse auf den Kopf zu stellen. Dabei beobachtet die Modewissenschaftlerin allerdings keine großen Veränderungen bei den Kostümen. "Das Verkleiden an Fastnacht zeigt eine erstaunliche Traditionalität." Nymphe, Hexe, Polizist und Bankräuber blieben als Verkleidungsmasken bemerkenswert konstant.

Hinzu komme jedes Jahr die Politisierung der Karnevalszüge. Politiker und Themen würden veräppelt. "Die politische Note ist immer dabei und vielleicht sogar noch ein bisschen wichtiger geworden", sagt die Universitäts-Professorin.

Baden-Württemberg

Umzüge und Partys im ganzen Land Die Narren sind los: So feierte BW am Rosenmontag

Ob beim Narrensprung in Rottweil oder der "Da-Bach-na-Fahrt" in Schramberg - am Rosenmontag geht es im Land närrisch zu. Umzüge und Co. lockten tausende Besucherinnen und Besucher.

SWR Aktuell Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz SWR Aktuell

Stand
Autor/in
Jonathan Hadem
Onlinefassung
Andreas Böhnisch