Überteuerter Führerschein: Muss das sein?

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Autor/in
Arne Wiechern
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Andreas Böhnisch

Der Führerschein kostet nach Berechnungen des ADAC 4.000 Euro und mehr. Joachim Einig, 1. Vorsitzender des Fahrlehrerverbands Rheinland, fordert eine Senkung der Mehrwertsteuer.

Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag will, dass Führerscheine billiger werden. In einem Antrag schlägt die Union zum Beispiel Theorie-Unterricht von zuhause aus per E-Learning vor. Außerdem kann sich die Union vorstellen, dass auch Fahrsimulatoren zugelassen werden, um die Kosten zu senken.

Führerschein wird durch E-Learning nicht günstiger

Joachim Einig, 1. Vorsitzender des Fahrlehrerverbands Rheinland, hält wenig von diesen Ideen. Im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern kann er ausschließlichem E-Learning nur wenig abgewinnen: "Kostensenkend ist das nicht."

Natürlich habe man dem Bundesverkehrsministerium Vorschläge gemacht, wie digitale Elemente in den Führerschein-Unterricht mit einfließen könnten. "Aber wir sprechen hier über Verkehrserziehung. Das können wir über einen Bildschirm nicht gewährleisten." Präsenz-Unterricht mit den Fahrschülern sei notwendig, "um später die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden".

Fahrsimulatoren senken die Kosten für den Führerschein nicht

Dem alleinigen Einsatz von Fahrsimulatoren will der Fahrlehrerverbands-Vorsitzende ebenfalls nicht zustimmen. Sinnvoll sei das auf gar keinen Fall und auch nicht kostensenkend. Allerdings könne ein leistungsfähiger Simulator die Fahrschulausbildung unterstützen. Als Beispiel nennt Joachim Einig die Gefahr durch Wildwechsel im Straßenverkehr. "Das sind Dinge, die wir im Fahrsimulator üben könnten."

Allerdings würden auch beim Einsatz eines Simulators Kosten für die Fahrschule anfallen. Zum einen habe ein leistungsfähiges Gerät seinen Preis. Zum anderen sei trotzdem eine fachliche Betreuung des Fahranfängers notwendig. Die müsse durch einen Fahrlehrer erfolgen, der dafür Geld erhalte.

Reduzierung der Mehrwertsteuer auch für Fahrschulen gefordert

Der 1. Vorsitzende des Fahrlehrerverbands Rheinland hat eine ganz andere Forderung an die Politik: Die Mehrwertsteuer für einen Führerschein der Klasse B sollte von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden. Damit würden sich die Kosten um 500 Euro verringern. "Das wäre ein Punkt, den die Politik aufgreifen könnte."

Berlin

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