Weiterhin gute Geschäfte mit erneuerbaren Energien

EnBW: 10.000 neue Fachkräfte und 40 Milliarden Euro für Klimaneutralität

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Katha Jansen
SWR-Wirtschaftsredakteurin Katha Jansen
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Petra Thiele
SWR-Wirtschaftsredakteurin Petra Thiele

Die EnBW will in elf Jahren klimaneutral sein. Dafür plant der Karlsruher Energieversorger die größte Investition seiner Geschichte. Von der Politik fordert er Planungssicherheit.

Rund 40 Milliarden Euro will der Konzern bis 2030 in den Ausbau Erneuerbarer Energien und in die Strom- und Gasnetze stecken. Außerdem sollen wasserstofffähige Gaskraftwerke entstehen, die das Stromnetz in den Zeiten stabil halten können, in denen kein Wind weht und keine Sonne scheint.

EnBW: Investitionen sind erheblicher Kraftakt

Die EnBW sei inzwischen als einziges Energieunternehmen in Deutschland auf allen Stufen der Wertschöpfungskette vertreten, von der Erzeugung, über die Netze bis zur Versorgung der Kunden. Damit komme dem Konzern eine besondere Rolle und Verantwortung zu, erklärte der neue Vorstandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos. Das Investitionsprogramm sei ein erheblicher finanzieller Kraftakt. Dafür sieht sich das Unternehmen gut gerüstet.

"Mit diesem Investitionsprogramm tun wir das, was gesellschaftlich eingefordert und politisch dringend gewünscht wird: Wir gehen als privatwirtschaftliches Unternehmen mit voran, um unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt zu leisten.“

EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos (r) mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck  bei einer Schiffstaufe im April 2024. Mit dabei auch Julia Carstens, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein, Taufpatin Döne Ayhan, Konzernjuristin bei EnBW,  und Harald Hübner, OFFCON-Geschäftsführer (l-r.)
EnBW-Chef Georg Stamatelopoulos (l.) mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei einer Schiffstaufe im April 2024 - dabei auch Julia Carstens (Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein), Döne Ayhan (EnBW-Konzernjuristin) und Harald Hübner (OFFCON-Geschäftsführer).

EnBW: Gewinn 2023 mehr als verdoppelt

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die EnBW ein außergewöhnlich hohes (bereinigtes operatives) Ergebnis von 6,4 Milliarden Euro, 60 Prozent mehr als noch 2022. Die Prognose für das laufende Jahr fällt allerdings geringer aus. Von der Politik wünscht sich der neue EnBW-Chef eine schnelle Klärung der künftigen Kraftwerksstrategie, um Investitionssicherheit zu schaffen

10.000 neue Fachkräfte mit 2.500 neuen Stellen für Energiewende

Bis 2026 will der Karlsruher Energiekonzern rund 10.000 weitere Mitarbeitende einstellen. Darin seien 2.500 neue Stellen enthalten. „Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der mit uns die Energiewende voranbringt", betonte EnBW-Chef Stamatelopoulus heute auf der Hauptversammlung in Stuttgart.

Ausbau der Übertragungsnetze

Mit rund 24 Milliarden Euro soll der größte Teil der geplanten Investitionen in die Netzinfrastruktur und dabei weitgehend in den Ausbau der Übertragungsnetze gehen. Die Kosten dafür werden über die Netzentgelte in Teilen auch an die Kunden weitergegeben, so Jörg Jasper, Leiter Energiewirtschaft bei der EnBW. Mit staatlicher Hilfe dafür rechnet die EnBW vorerst nicht.

EnBW-Projekt: Dritter Nordsee-Windpark bis Ende 2025

Etwa zwölf Milliarden Euro sind für den Ausbau von Wind- und Solarparks vorgesehen. Darunter fällt der dritte große Windpark der EnBW in der Nordsee mit Namen „He Dreiht“ (Niederdeutsch für: "Er dreht"). Ab Ende 2025 sollen dort 64 Windräder mit einer Leistung von knapp einem Gigawatt ans Netz gehen.

Appell an Bundesregierung: Kraftwerksstrategie nötig

Eine Herausforderung für die EnBW und auch alle anderen Energieversorger sei es derzeit neue Kraftwerkskapazitäten zu schaffen, die im Bedarfsfall Wind- und Sonnenstrom ersetzen könnten, erklärt Jörg Jasper. Laut Energiebranche sind dafür 50 moderne Gaskraftwerke nötig. Die Unternehmen würden momentan auf Details der Kraftwerksstrategie von Bundeswirtschaftsminister Habeck warten.

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