Rund 40 Milliarden Euro will der Konzern bis 2030 in den Ausbau Erneuerbarer Energien und in die Strom- und Gasnetze stecken. Außerdem sollen wasserstofffähige Gaskraftwerke entstehen, die das Stromnetz in den Zeiten stabil halten können, in denen kein Wind weht und keine Sonne scheint.
EnBW: Investitionen sind erheblicher Kraftakt
Die EnBW sei inzwischen als einziges Energieunternehmen in Deutschland auf allen Stufen der Wertschöpfungskette vertreten, von der Erzeugung, über die Netze bis zur Versorgung der Kunden. Damit komme dem Konzern eine besondere Rolle und Verantwortung zu, erklärte der neue Vorstandsvorsitzende Georg Stamatelopoulos. Das Investitionsprogramm sei ein erheblicher finanzieller Kraftakt. Dafür sieht sich das Unternehmen gut gerüstet.
EnBW: Gewinn 2023 mehr als verdoppelt
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die EnBW ein außergewöhnlich hohes (bereinigtes operatives) Ergebnis von 6,4 Milliarden Euro, 60 Prozent mehr als noch 2022. Die Prognose für das laufende Jahr fällt allerdings geringer aus. Von der Politik wünscht sich der neue EnBW-Chef eine schnelle Klärung der künftigen Kraftwerksstrategie, um Investitionssicherheit zu schaffen
10.000 neue Fachkräfte mit 2.500 neuen Stellen für Energiewende
Bis 2026 will der Karlsruher Energiekonzern rund 10.000 weitere Mitarbeitende einstellen. Darin seien 2.500 neue Stellen enthalten. „Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der mit uns die Energiewende voranbringt", betonte EnBW-Chef Stamatelopoulus heute auf der Hauptversammlung in Stuttgart.
Ausbau der Übertragungsnetze
Mit rund 24 Milliarden Euro soll der größte Teil der geplanten Investitionen in die Netzinfrastruktur und dabei weitgehend in den Ausbau der Übertragungsnetze gehen. Die Kosten dafür werden über die Netzentgelte in Teilen auch an die Kunden weitergegeben, so Jörg Jasper, Leiter Energiewirtschaft bei der EnBW. Mit staatlicher Hilfe dafür rechnet die EnBW vorerst nicht.
EnBW-Projekt: Dritter Nordsee-Windpark bis Ende 2025
Etwa zwölf Milliarden Euro sind für den Ausbau von Wind- und Solarparks vorgesehen. Darunter fällt der dritte große Windpark der EnBW in der Nordsee mit Namen „He Dreiht“ (Niederdeutsch für: "Er dreht"). Ab Ende 2025 sollen dort 64 Windräder mit einer Leistung von knapp einem Gigawatt ans Netz gehen.
Appell an Bundesregierung: Kraftwerksstrategie nötig
Eine Herausforderung für die EnBW und auch alle anderen Energieversorger sei es derzeit neue Kraftwerkskapazitäten zu schaffen, die im Bedarfsfall Wind- und Sonnenstrom ersetzen könnten, erklärt Jörg Jasper. Laut Energiebranche sind dafür 50 moderne Gaskraftwerke nötig. Die Unternehmen würden momentan auf Details der Kraftwerksstrategie von Bundeswirtschaftsminister Habeck warten.