In einer Schule werden Schutzmasken an Kinder verteilt (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/ YNA/ dpa)

Lieferketten beeinträchtigt, Spekulanten freuen sich

Corona: Was sind die Auswirkungen auf Wirtschaft und Börsen?

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AUTOR/IN
Dagmar Freudenreich
Frank Lehmann
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Stefan Eich
Stefan Eich steht im Gang eines SWR-Gebäudes. (Foto: SWR)

Das Coronavirus behindert derzeit Warenlieferungen aus Asien, es wird sie aber nicht völlig abbrechen lassen. Das hat der frühere ARD-Börsenexperte Frank Lehmann im SWR gesagt.

In China sind viele Städte abgeriegelt, dadurch ist auch der Transport von Waren innerhalb des Landes und ins Ausland beeinträchtigt. Experten rechnen damit, dass deswegen zum Beispiel Computer und Teile wie Speicherchips und Festplatten nicht so geliefert werden können wie geplant. Börsenexperte Lehmann rechnet aber nicht mit dauerhaften Problemen. Die Lieferketten seien unterbrochen, aber nicht zerbrochen.

"Insgesamt wartet man an den Börsen ab, ist aber hochnervös."

Die Börsen reagierten derzeit auf die Entwicklung beim Corona-Virus unsicher und angespannt, sagt Lehmann. Das führe zu Kursverlusten, könne sich aber bald ändern. "Es ist so wie bei Erdbeben, Unwetter und Seuchen." Die erste Reaktion an den Märkten sei heftig, so Lehmann, "aber dann wird schnell wieder alles aufgeholt". So sei es zum Beispiel nach den SARS-Infektionen 2003 gewesen. Allerdings ist es für Lehmann noch unklar, ob das im Fall des aktuellen Coronavirus auch so abläuft.

Wenn Unsicherheit herrscht, ist das nach Ansicht von Lehmann auch eine gute Zeit für Spekulanten. "So ist die Börse: Wo kann ich gleich wieder Nutzen daraus ziehen, wenn es irgendwo kriselt? Wir haben ja im Moment eine gewisse Panik. Und da gibt es den alten Spruch von dem Ungarn André Kostolany: 'Wenn Panik ist, musst Du kaufen. Wenn Euphorie ist, musst Du verkaufen.'"

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