Im Moment steht nur das Gerippe einer gigantischen Halle. Graue Betonsäulen ragen meterhoch aus dem Boden, dazwischen rangieren die Bagger. Wenn alles nach Plan läuft, stehen Mitte nächsten Jahres fünf Hallen im Industriepark A7. Der Clou: Geheizt wird ohne fossile Brennstoffe. Möglich machen das Solaranlagen auf den Dächern sowie Wärmepumpen, die im Sommer kühlen und im Winter heizen, erklärt Maik Bettentrup, Geschäftsführer des Bauträgers LogProject Development.
Neu sei das System zwar nicht, allerdings brauche es eine gewisse Zeit, um es auch in diesem Maßstab anzuwenden. "Wenn man sowas in seinem Einfamilienhaus einbaut, ist das eine Sache, aber wenn man in so einem Fall hier fünf- bis sechstausend Kubikmeter heizen möchte, dann braucht das auch eine gewisse Reife."
Aber je nachdem, welche Firmen sich hier niederlassen: Ganz kommt der Unternehmerpark nicht ohne fossile Energien aus, sagt Dennis Döbbeler, ebenfalls Geschäftsführer und zuständig für technische Aspekte: "Wir haben einen Gasanschluss im Gebäude, der wird aber nicht für die Heizung genutzt, sondern wenn dann für irgendwelche Maschinen, etc. Aber die komplette Heizungsanlage wird hier über Strom generiert."
Verhandlungen mit Mietern laufen
Die Projektentwickler mit Sitz in Nordrhein-Westfalen haben speziell mit dieser Bauart noch keine Erfahrungen, setzen aber auf die Innovation. Zu den Baukosten äußerten sich die Bauherren nicht. Ebenfalls bedeckt hält sich die Firma zu den potentiellen Mietern, die sich einmal im Industriepark A7 ansiedeln könnten. Es gebe Verhandlungen, Verträge seien noch nicht unterzeichnet.
Einen Einklang zwischen Ökonomie und Ökologie, nennt Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle das Projekt, das zwar rund 1.000 Arbeitsplätze bringen soll, aber gleichzeitig 50.000 Quadratmeter Fläche bebaut. Gegenüber der Baustelle prangt auch ein Protestbanner auf einem Acker mit dem Schriftzug: "Nicht noch mehr Industriehallen. Nicht vergessen, wir sorgen fürs Essen". Vorerst sei aber keine Erweiterung mehr geplant, so der Oberbürgermeister.
Bei welchen Firmen die neuen Arbeitsplätze für Giengen an der Brenz entstehen, soll sich in den nächsten Monaten klären. Es heißt, kleinere Betriebe, Logistik, und auch ein Autohersteller stünden mit den Bauherren in Verhandlung. Wie viel und welche Energie diese verbrauchen, ist noch offen.