Skizzenplan für das Landesgartenschau-Gelände in Ellwangen. Die Jagst soll wieder in natürlichen Schleifen fließen

Erstes Großprojekt gestartet

Landesgartenschau in Ellwangen: Jagst wird 600 Meter länger

Stand
Autor/in
Christine Janke
SWR Aktuell Autorin Christine Janke

Die Jagst in Ellwangen soll zur Landesgartenschau raus aus dem Kanal - und sich ihren Weg selbst suchen. Das soll gut für die Natur und reizvoll für die Bürger sein.

Drei Jahre sind es noch bis zur Landesgartenschau in Ellwangen (Ostalbkreis). Am Mittwoch war der Spatenstich für das erste Großprojekt auf dem Weg dorthin: Die Jagst soll naturnah in Schleifen durch die Au südwestlich der Stadt fließen. Eine Besonderheit: Der Fluss darf sich seinen Weg teils selbst suchen.

Jagst wird zur Landesgartenschau 600 Meter länger

Im Fokus der Umgestaltung steht der 1,4 Kilometer lange Jagstabschnitt zwischen der Sportanlage Schrezheim und dem Wehr am Mühlgraben. Aktuell ist die Jagst dort begradigt und fest verbaut. Nun soll laut Mitteilung der Stadt das Mühlgrabenwehr zurückgebaut werden, wodurch sich das Gefälle und somit auch das Fließtempo der Jagst ändert: Sie werde vom Steh- zum Fließgewässer, so Umweltstaatssekretär Andre Baumann.

Die künftigen Ufer der Jagst werden so angelegt, dass sich der Fluss seinen Weg in diesem Bereich selbst suchen, Material mitnehmen und anschwemmen kann. Durch die Schleifen wird die Länge der Jagst von 1,4 auf zwei Kilometer anwachsen.

Skizzeplan mit dem Verlauf der Jagst, wie er zur Landesgartenschau in Ellwangen geplant ist
So soll die Jagst nach der Renaturierung durch das Gelände der künftigen Landesgartenschau fließen: mit vielen Schleifen und Plätzen zum Verweilen.

"Wir haben noch nie eine so gute Umgestaltungsplanung gesehen."

Umweltministerium fördert Umgestaltung der Jagst

Das Umweltministerium fördert die Maßnahme mit zehn Millionen Euro und sieht durchaus einen Vorzeigecharakter des Projekts für die Renaturierung anderer Flüsse. Die Federführung für die Jagstumgestaltung liegt beim Regierungspräsidium Stuttgart. Dort ist man von dem Projekt begeistert: "Wir haben noch nie eine so gute Umgestaltungsplanung gesehen", so Eva de Haas, Referatsleiterin Gewässerökologie im Regierungspräsidium Stuttgart.

Die Jagst in einem natürlichen Verlauf unter blauem Himmel, am Ufer wächst dichtes grün. So könnte sie auch zur Landesgartenschau in Ellwangen aussehen.
Als Referenz dafür, wie die Jagst werden könnte, dient ihr aktueller Verlauf bei Saverwang. Dort fließt der Fluss in seinen historischen Windungen.

Landesgartenschau will Ellwangen an die Jagst rücken

Hier sei der Spagat zwischen Naturentwicklung und menschlichen Erlebnisräumen hervorragend gelungen. So wird es an den Ufern auch Plätze zum Spielen und Verweilen geben - und vor allem, so Ellwangens Oberbürgermeister Michael Dambacher (CDU), werde die Jagst wieder ein wichtiger Bestandteil der Stadt über die Landesgartenschau hinaus.

Die Jagst bei Niedrigwasser in einem Kanal, daneben noch unbelaubte Bäume, eine Straße und ein Weg. Zur Landesgartenschau in Ellwangen soll die Jagst wieder naturnah und in Schleifen durch die Au südwestlich der Stadt fließen.
Aktuell fließt die Jagst unnatürlich in einem gradlinigen Kanal. Mit der Umgestaltung soll sie in Schleifen durch die Au südwestlich der Stadt fließen.

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