In Ulm ist am Freitag der Rudolf-Duala-Manga-Bell-Platz eingeweiht worden. Zu der Einweihung des Platzes ist König Jean-Yves Eboumbou Douala Bell angereist, ebenso wie Familienangehörige und weitere Volksvertreter aus Kamerun.
Heutiger König trägt sich in Goldenes Buch der Stadt Ulm ein
Die Delegation aus Kamerun hat sich am Freitagvormittag in das Goldene Buch der Stadt Ulm eingetragen. Am frühen Freitagnachmittag wurde dann der Platz selbst eingeweiht. In seiner Rede bedankte sich Jean-Yves Eboumbou Douala Bell bei Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) und dem Gemeinderat für die Möglichkeit, sich auf den Spuren seines Urgroßvaters wiederzufinden.
Der Rudolf-Douala-Manga-Bell-Platz befindet sich in der Ulmer Stadtmitte, zwischen dem historischen Justizgebäude und dem Neubau der Staatsanwaltschaft Ulm und in unmittelbarer Nähe zu einer Schule, die Bell vor mehr als 120 Jahren besuchte. Der Ort sei richtig gewählt, sagte der Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir. Er hatte im Gemeinderat den Anstoß zur Benennung des Platzes gegeben.
Baden-Württembergs Justizministerin Marion Gentges (CDU) war ebenfalls bei der Einweihung des Platzes dabei. Sie bezeichnete Manga Bell als "großen Kämpfer für das Recht, vor dem ich mich verneige."
Stele erinnert an das Leben Manga Bells
Die Stadt Ulm erinnert mit der Namensgebung an Rudolf Duala Manga Bell, der Ende des 19. Jahrhunderts einige Jahre in Aalen und Ulm lebte und zur Schule ging, bevor er in sein Heimatland zurückkehrte. Dort wurde er 1914 nach Kritik an den deutschen Kolonialherren wegen Hochverrats angeklagt und in einem selbst für damalige Zeiten unfairen Prozess zum Tod durch den Strang verurteilt. In seinem Heimatland wurde er zum Volkshelden. Seine Lebensgeschichte kann auf einer 1,60 Meter hohen Stele nachgelesen werden, die am Freitag enthüllt wird.