Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei

Suizid eines zunächst Verdächtigen im Fall Illerkirchberg

Stand

Ein 25-jähriger Mann hat sich am Mittwoch im Bahnhof Senden das Leben genommen. Er war nach dem Angriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg vorübergehend in den Verdacht einer Tatbeteiligung geraten.

Ein 25-Jähriger hat sich in Senden im Kreis Neu-Ulm das Leben genommen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Ulm und die Polizei am Donnerstag mit. Der 25-Jährige war im Zusammenhang mit der Messerattacke auf die beiden Mädchen in Illerkirchberg in Verdacht geraten, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Diesen Verdacht hat die Polizei jedoch nach kurzer Zeit wieder fallen gelassen.

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Warum sich der 25-Jährige das Leben nahm und ob diese Gründe im Zusammenhang mit dem Messerangriff stehen, sei nun Gegenstand weiterer Ermittlungen, heißt es von Polizei und Staatsanwaltschaft. Es werde auch geprüft, ob der Mann aus Eritrea vielleicht bedroht wurde. Gegen ihn bestehe auch weiterhin kein Tatverdacht im Zusammenhang mit dem Messerangriff auf die beiden Mädchen in Illerkirchberg.

BM Häußler "tief erschüttert" über Suizid des Mannes aus Eritrea

Der Bürgermeister von Illerkirchberg, Markus Häußler (parteilos), zeigte sich in einem offenen Brief "tief erschüttert" über den Suizid des 25-jährigen Mannes aus Eritrea.

"Mir fehlen die Worte dafür, welche schrecklichen Ereignisse in unserer kleinen Gemeinde geschehen."

Häußler sprach den Menschen, die dem Toten nahestanden, sein Mitgefühl aus. "Wir trauern mit ihnen und teilen ihren großen Schmerz." Er wiederholte seine Bitte, Geflüchtete aller Nationen nicht unter Generalverdacht zu stellen, sondern einzuschreiten, wenn man Zeuge von Grenzüberschreitungen werde.

In dieser Flüchtlingsunterkunft in Illerkirchberg haben sowohl der 27-jährige Tatverdächtige als auch der 25-Jährige, der sich am Mittwoch das Leben nahm, gewohnt. (Foto: SWR)
In dieser Flüchtlingsunterkunft in Illerkirchberg haben sowohl der 27-jährige Tatverdächtige als auch der 25-Jährige, der sich am Mittwoch das Leben nahm, gewohnt.

25-Jähriger kurzzeitig im Visier der Polizei

Rückblick: Der 25-Jährige hatte sich in einer Wohnung befunden, in die der später dieser Tat dringend Verdächtige geflüchtet war. In dieser Wohnung hatte die Polizei im Zuge der ersten Ermittlungen drei Männer angetroffen und vorläufig festgenommen.

Verdacht des Mordes konzentriert sich auf 27-Jährigen

Der Verdacht des Mordes an einer 14-Jährigen und des versuchten Mordes an einer 13-Jährigen richtet sich laut Behörden ausschließlich gegen einen 27-jährigen Eritreer, der sich zur Zeit in Untersuchungshaft in einem Justizvollzugskrankenhaus befindet. Auch er war verletzt, diese Verletzungen soll er sich selbst zugefügt haben. Ob dem wirklich so ist, überprüft derzeit ein Rechtsmediziner. Dessen Gutachten liege aber noch nicht vor, teilte die Polizei mit.

In Bezug auf die beiden anderen Festgenommenen hatte sich der Verdacht einer Tatbeteiligung nicht erhärtet. Sie wurden noch am Montagabend auf freien Fuß gesetzt. Darunter auch der 25-Jährige, der nun im Bahnhof Senden zu Tode kam.

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