Eine Busfahrerin soll am Mittwochnachmittag in Neu-Ulm einen zehnjährigen Jungen an seinen Sitz gefesselt haben. Wie die Polizei am Donnerstag weiter mitteilte, soll die Frau auch die Hände des Jungen fixiert haben. Die 58-Jährige habe den Schülertransport aushilfweise gefahren und sich zum ersten Mal mit einer solchen Situation konfrontiert gesehen, ergänzte die Polizei am Freitagmittag.
Der Kleinbus eines Privatunternehmens war für die Lebenshilfe Donau-Iller unterwegs. Der Zehnjährige befand sich zuvor in der Ferienbetreuung des Heilpädagogischen Zentrums in Senden (Kreis Neu-Ulm).
Dort war er am Mittwochnachmittag in den Bus eingestiegen. Auf der Fahrt nach Neu-Ulm soll er dann in der Nase gepopelt, den Bus dabei verunreinigt und auch gegen einen Sitz getreten haben. Das hat die 58-jährige Busfahrerin laut Polizei ausgesagt. Um den Jungen still zu halten, habe sie ihn mit einem Spanngurt an den Sitz gefesselt und seine Hände fixiert. Nach ersten Ermittlungen wurde der Junge hierbei nicht verletzt.
An Sitz gefesselt: Junge blieb offenbar unverletzt
Als die Mutter des Jungen zuhause von dem Vorfall erfuhr, erstattete sie Anzeige. Sie berichtete laut Polizei, dass ihr Kind Schmerzen hatte. Gegen die Busfahrerin wird wegen gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung ermittelt.
Lebenshilfe Donau-Iller zeigt sich bestürzt
Die Lebenshilfe Donau-Iller teilte dem SWR auf Anfrage mit, man sei bestürzt über den Vorfall und unterstütze die Anzeige der Eltern und die Aufklärung des Sachverhaltes. Ein externer Dienstleister mache seit Jahren zuverlässig die Schulbusfahrten, so die Einrichtung weiter. Es gebe spezifische Schutzkonzepte sowie entsprechende Unterweisungen. Die Lebenshilfe erwarte daher angemessene Konsequenzen. Die Frau werde nicht mehr für den Transport der Schulkinder eingesetzt.