Der BUND Naturschutz und Umwelt in Ulm prüft eine Klage gegen den geplanten Neubau der Adenauerbrücke.

Kritik an Bauprojekt

Neubau der Adenauerbrücke in Ulm: BUND prüft Klage

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AUTOR/IN
Jannik Volz

Die Naturschutzverbände BUND, NABU und Klimaentscheid Ulm/Neu-Ulm lehnen die Pläne zum Neubau der Adenauerbrücke in Ulm ab. Nun will der Bund Umwelt und Naturschutz eine Klage prüfen.

Gegen den achtspurigen Neubau der Adenauerbrücke lässt der BUND derzeit eine Klage prüfen. Das gab die Organisation am Donnerstag auf einer Pressekonferenz zum Jahresabschluss bekannt.

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Grund für die Ablehnung sei unter anderem die Nichtberücksichtigung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz. Hinzu komme ein zusätzliche Flächenverbrauch durch den achtspurigen Auisbau der B10/ B28 . Dafür müssten in den Ehinger Anlagen mehr Bäume als nötig gefällt werden.

Der Neubau der Adenauerbrücke werde nicht grundlegend abgelehnt, sondern die Erweiterung um zwei weitere Spuren, so Martin Denoix, der Vorsitzende des BUND in Ulm. "Jegliche Begründungen, die wir hierzu lesen, können wir nicht nachvollziehen. Auch nicht die der Planung zugrunde liegenden Verkehrsprognosen." Kritik an den Plänen zum Neubau der Adenauerbrücke über die Donau zwischen Ulm und Neu-Ulm kommt auch von anderen Seiten. Der aktuelle Plan führe zu zur Verschwendung von Steuergeldern, Ressourcen und kollidiere mit Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen, so der BUND.

Eine Vergrößerung der Brücke wird eine Sünde für zukünftige Generationen sein.

Erneut Gespräche mit der Ulmer Stadtverwaltung

Ende Januar will der BUND nochmals Gespräche mit der Stadt Ulm zum Thema führen. Dann werde auf den Planungsfeststellungsbeschluss gewartet. Sollte diesem zugestimmt und eine Genehmigung erteilt werden, sei man seitens des BUND gewillt, bei Aussicht auf Erfolg tatsächlich eine Klage einzureichen.

BUND kritisiert Bundeswehr wegen Tabuflächen für Windräder

Des Weiteren fordert der Umwelt- und Naturschutzverband die Bundeswehr auf, ihre Zonen für Helikopter-Übungsflüge rund um den Flugplatz des Hubschraubergeschwaders 64 in Laupheim (Kreis Biberach) einzuschränken. 60 Prozent des gesamten Gebietes Donau-Iller zwischen Ehingen, Biberach und dem Großraum Illertissen gelten als Ausschlussgebiet. Damit könne eine riesige, geeignete Fläche zur Errichtung von Windrädern nicht genutzt werden, so Ulrich Müller, der Vorsitzende des BUND-Regionalverbands Donau-Iller.

"Wir erwarten von der Landespolitik, dass auf die Bundeswehr Druck ausgeübt wird und in Berlin Entscheidungen gefällt werden, dass nicht so große Landkreis-Teile Tabuflächen sind, um neue, große Windkraftanlagen bauen zu können." Heutzutage müsse es doch möglich sein, dass Bundeswehrflüge um einige Windparks herum abgewickelt werden können, so Ulrich Müller.

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Jannik Volz