Das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr ist in Ulm verfügbar.   (Foto: SWR, Maja Nötzel)

Fast umsonst durch Deutschland und über die Grenze

Ausflüge in die ganze Republik: Mit dem 9-Euro-Ticket von Ulm bis nach Sylt

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Maja Nötzel
SWR-Aktuell Redakteurin Maja Nötzel (Foto: SWR)
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Christian Michael Hammer

Ab 1. Juni gilt das 9-Euro-Ticket für Busse und Bahnen in ganz Deutschland. Man kann von Ulm und Ostwürttemberg aus jede Menge unternehmen - eigentlich fast umsonst.

Für den Ausflug zum Blautopf nach Blaubeuren statt mit dem Auto einfach mit der Bahn fahren. Oder nach Heidenheim ins Kunstmuseum oder nach Ellwangen zu einer Schlossbesichtigung. Mit dem 9-Euro-Ticket kann man richtig Geld sparen.

Mehrere Menschen warten vor dem Ulmer Service-Center SWU-Traffiti. (Foto: SWR, Maja Nötzel)
Im Service-Center SWU-Traffiti in der Neuen Mitte in Ulm, können die 9-Euro-Tickets erworben werden.

Wer das Ticket hat, kann innerhalb eines Monats so oft hin und her fahren, wie er möchte. In der Region Donau-Iller erhält man es beim Verkehrsverbund DING - und in Aalen und Ellwangen bei Ostalbmobil.

Seit Mittwoch ist es überall in der Region zu bekommen, auch in Biberach, Ehingen und bei der Heidenheimer Verkehrsgesellschaft.  

Mögliche Ausflugsziele mit dem 9-Euro-Ticket

Pfingsten steht vor der Tür und damit auch die Ferien. Wer günstig verreisen möchte, kann mit dem 9-Euro-Ticket allerlei anstellen. Wie lohnend die jeweiligen Ziele sind und wie hoch der nötige Zeitaufwand ist, muss jeder selbst abwägen. Einige Beispiele:

  • Bricht eine Ulmer Familie am Dienstag nach Pfingsten mit dem 9-Euro-Ticket vom Hauptbahnhof zu einem Tagesausflug nach Nördlingen auf, braucht sie pro Fahrt im Nahverkehr zwei Stunden und muss in Aalen einmal umsteigen.
  • Nach Ellwangen zu einer möglichen Schlossbesichtigung dauert die Fahrt etwa eineinhalb Stunden.
  • Machbar scheint mit etwas Geduld und einem Zeitaufwand von etwas mehr als vier Stunden auch die Reise nach Salzburg.
  • Nach Berlin sind es mit den Nahverkehrszügen knappe zehn Stunden bei fünf Umstiegen.
  • Hartgesottene Urlauber können auch die neun Umstiege und 17 Stunden Fahrzeit ins häufig genannte Sylt auf sich nehmen.
  • Ein Trip zu einem Bundesliga-Spiel scheint auch aus Süddeutschland mit dem 9-Euro-Ticket günstiger als sonst. Auswärtsfahrten in den Ruhrpott nach Dortmund liegen bei neun Stunden.

Fahrgäste sparen Geld

Das 9-Euro-Ticket gilt in ganz Deutschland und auch bis zu den Bahnhöfen in Salzburg und Kufstein, aber eben ausschließlich im Nahverkehr in der 2. Klasse. Ausgeschlossen sind auch Sonder-Linien wie der Ipf-Bus oder der StadtLandBus bei Ostalbmobil. Kinder, die jünger als sechs Jahre sind, fahren kostenlos.

Das SWU-Traffiti von innen. Fahrgäste kaufen das 9-Euro-Ticket. (Foto: SWR, Maja Nötzel)
An drei Kassen gleichzeitig werden in Ulm die 9-Euro-Tickets verkauft.

DING: Erwarten höhere Auslastung im Nahverkehr

Kritiker befürchten, dass die Werbeaktion für den ÖPNV Menschen wegen zu voller Busse und Bahnen eher abschreckt, als sie für den Nahverkehr zu begeistern. Markus Zimmermann, Sprecher des Donau-Iller-Nahverkehrsverbunds (DING), zeigt sich noch recht gelassen. Zunächst müsse man die ersten Junitage abwarten.

"Es werden mehr Menschen im Raum Ulm den Nahverkehr nutzen, aber wir sind nicht der Bodensee oder Sylt und rechnen nicht mit einem großen Ansturm von Touristen."

Im Sommer wird es in Bussen und Bahnen wohl voller werden als sonst. Auch wenn es Schlangen vor den Schaltern in Ulm gibt, sind sich die Fahrgäste bei einer SWR-Umfrage einig: Günstigere Bus-Tickets darf es gern öfter geben.

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