Preisexplosion beim Wohnen

Tübingen und Reutlingen sind in BW Spitzenreiter bei Wohnnebenkosten

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Eine Aufstellung des Bundes der Steuerzahler zeigt: Wer in Tübingen oder Reutlingen wohnt, muss bei den Nebenkosten besonders tief in die Tasche greifen. Der Verein fordert Entlastung.

Die Städte Tübingen und Reutlingen sind bei den Wohnnebenkosten die teuersten in Baden-Württemberg. Das hat der Bund der Steuerzahler ausgerechnet. Er hatte im Mai 2022 die Belastungen in den 15 größten Städten im Land verglichen. Tübingen war die mit Abstand teuerste Stadt. Ein exemplarischer Drei-Personen-Haushalt mit 120 Quadratmetern Wohnfläche zahlt in der Unistadt demnach rund 2.170 Euro an Gebühren und Grundsteuer pro Jahr.

Reutlingen deutlich teurer geworden

Deutlich steigende Preise gab es auch in Reutlingen. Dort ist die Belastung um fast 150 auf gut 2.035 Euro gestiegen. Eine große Rolle spiele dabei die Grundsteuer, die von 400 auf 500 Punkte heraufgesetzt worden sei, so der Bund der Steuerzahler. In Tübingen liegt sie aktuell bei 660 Punkten. Damit ist die Unistadt absoluter Spitzenreiter im Land. Der Bund der Steuerzahler sieht die hohen Grundsteuern äußerst kritisch.

Fast 650 Euro Unterschied

Die günstigste Stadt im Vergleich ist Aalen (Ostalbkreis). Dort zahlt der exemplarische Drei-Personen-Haushalt rund 650 Euro weniger als in Tübingen. Allein der Unterschied bei der Grundsteuer macht hier fast 600 Euro aus. Neben dieser Abgabe wurden bei dem Ranking auch die Kosten für Trinkwasser, Abfall, Schmutzwasser, Niederschlagswasser und Rundfunkbeitrag berücksichtigt.

Entlastung vom Staat gefordert

Zum wiederholten Male fordert der Bund der Steuerzahler vom Staat eine Entlastung der Bürger. In diesem Jahr hätten bereits mehr als ein Viertel der verglichenen Städte den Hebesatz der Grundsteuer erhöht. Mit Blick auf das neue Landesgrundsteuergesetz könnte auch noch in weiteren Städten an der Hebesatzschraube gedreht werden. Dazu dürfe es keinesfalls kommen, fordert der Bund der Steuerzahler.

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