Sechs Menschen stehen vor einer gehissten Israel-Flagge. Im Hintergrund befindet sich das Tübinger Rathaus. Die sechs Mitglieder des Fördervereins für jüdische Kultur in Tübingen wollen dafür sorgen, dass die Israel-Flagge vor dem Rathaus diesmal hängen bleibt.

Wache nach abgerissener Fahne

Morgens gehisst, abends eingeholt: Freiwillige bewachen Israel-Flagge vor Rathaus

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Anne Schmidt

Die Israel-Flagge vor dem Tübinger Rathaus wurde wieder gehisst. Mitglieder des Fördervereins für jüdische Kultur wollen sie nun täglich bewachen. Freiwillige unterstützen sie.

Vor dem Tübinger Rathaus halten Mitglieder des Fördervereins für jüdische Kultur in Tübingen mit anderen Freiwilligen zusammen täglich Wachen. In mehreren Schichten wechseln sich täglich mehrere Menschen ab.

Morgens um neun Uhr wird die Flagge gehisst, abends um 17 Uhr wird sie wieder eingeholt. Zu hoch ist das Risiko, dass sie erneut heruntergerissen wird. Eine der Freiwilligen ist Dorothea Stieler. Sie ist aber nicht allein - über einen digitalen Kalender können sich Interessierte an der Aktion beteiligen.

Offener Brief an Palmer

In einem Brief an Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) hatte der Tübinger Förderverein für jüdische Kultur Palmer darum gebeten, wieder eine Israel-Flagge vor dem Rathaus aufzuziehen. Palmer hat daraufhin zugesagt, die Aktion zu unterstützen und auch die Flagge wieder zu hissen.

Ein Unbekannter hatte am 10. November die Israel-Flagge vor dem Tübinger Rathaus abgerissen. Ein Video zeigt einen Mann, der an der Flagge zerrt, bis sie abreißt. Anschließend läuft er jubelnd davon. Auf facebook hat der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer das Video hochgeladen. Dort hatte er sich auch zu der Tat geäußert und sich entschuldigt. Er habe niemals erleben wollen, dass der Davidstern in Tübingen wieder beschmutzt und das Leid des jüdischen Volkes mit Füßen getreten wird.

Förderverein erfährt viel Unterstützung

Der Förderverein für jüdische Kultur hat noch nie so viel Unterstützung und Zuspruch bekommen wie zurzeit, sagte Harald Schwaderer. In den vergangenen Tagen habe der Verein massenhaft Emails bekommen. Für Schwaderer heißt das: "Die Solidarität in der Bevölkerung für Israel ist enorm stark. Und das ist ein gutes Gefühl."

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