Unbekannte haben die Hauswand einer Moschee in Mössingen (Kreis Tübingen) mit Hakenkreuz und verschlüsselten Zahlencodes beschmiert. (Foto: IGMG Islamische Gemeinschaft Mössingen)

Rechtsextreme Schmierereien an Hauswand

Mössingen: Wer hat ein Hakenkreuz an die Moschee gemalt?

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Lisamarie Haas ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)
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Anette Hübsch ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Unbekannte haben ein Hakenkreuz und verschlüsselte Botschaften an die Hauswand einer Moschee gemalt. Der Staatsschutz ermittelt. War das mehr als ein Jugendstreich?

Eine Moschee in Mössingen (Kreis Tübingen) ist mit rechtsextremen Symbolen und Sprüchen besprüht worden. Der Mössinger Stadtrat Jochen Gewecke (SPD) war entsetzt, als er von den Schmierereien an der Hauswand der Moschee erfuhr. Deswegen hatte er am Montagabend zu einer Mahnwache an der Moschee eingeladen.

Das Gebäude wurde bereits in der vergangenen Woche mit rechtsextremen Symbolen beschmiert. Die Schrift "Holocaust" und das Hakenkreuz auf dem Gebäude sind inzwischen übermalt. Knapp zwanzig Menschen sind zur Mahnwache gekommen, um ihre Solidarität mit der islamischen Gemeinde zum Ausdruck zu bringen. Sie versammelten sich vor der Moschee. Organisator Jochen Gewecke hatte ein Schild dabei mit der Aufschrift: "Die Würde des Menschen ist unantastbar".

Das darf nicht wahr sein, dass wir hier Hakenkreuz-Schmierereien an der Wand haben.

Gekommen sind auch andere Kommunalpolitiker, Menschen aus Mössingen und der Imam der islamischen Gemeinde. Gewecke will die Mahnwache auch in den kommenden Tagen immer abends zwischen 17 und 18 Uhr fortführen. Damit wolle er zeigen, dass man aufeinander aufpasse. Außerdem wolle er immer mal wieder schauen, ob vor Ort alles in Ordnung und ruhig ist, um solche Umtriebe nach Möglichkeit zu verhindern. Der Staatsschutz ermittelt und geht laut einem Polizeisprecher Hinweisen nach.

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