Vertreterinnen und Vertreter von vier Religionen haben am Montagabend Friedensgebete gesprochen. Christen, Juden, Muslime und Bahais beteten gemeinsam am sogenannten Baum der Religionen vor der Stadthalle Reutlingen. Sie kritisierten, dass Religion missbraucht werde, um Gewalt und Krieg zu legitimieren. Dagegen wollten sie ein Zeichen setzen. Inhaltliche Schwerpunkte des Friedensgebetes waren der Krieg in der Ukraine, die Gewalt des Regimes im Iran und in China gegen die Uiguren.
Friedensgebet an jedem ersten Montag in Reutlingen
Die Friedensgebete finden in Reutlingen an jedem ersten Montag im Monat statt, zu denen der 2020 gegründete Rat der Religionen einlädt. Seit dem Angriffskrieg der russischen Armee gegen die Ukraine kommen auf dem zentralen Platz vor der Reutlinger Stadthalle Mitglieder verschiedener Religionsgemeinschaften zusammen. Sie beten nacheinander entsprechend ihrer jeweiligen Tradition.
Bei der jüdischen Gemeinde in Reutlingen besteht eine besondere Betroffenheit, weil deren Mitglieder vorwiegend aus der Ukraine und aus Russland stammen. Ähnliche Friedensveranstaltungen gibt es auch in anderen Orten in Baden-Württemberg, beispielsweise in Ulm, Mannheim und Karlsruhe und Stuttgart.