Knochen des Tuebingosaurus maierfritzorum liegen in einer Schublade des Archivs in Tübingen (Foto: Pressestelle, Valentin Marquardt/Universität Tübingen)

Unbekannte Dinosaurier-Art und Gattung identifiziert

Tübingen bekommt eigenen Dino: Tuebingosaurus maierfritzorum

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Tübinger Forscher haben eine bislang unbekannte Dinosaurier-Art entdeckt. Sie wird nach der Uni-Stadt und zwei Zoologen benannt. Die Knochen wurden 1922 bei Trossingen gefunden.

Eine neu entdeckte Dinosaurier-Art und Gattung wird nach der Stadt Tübingen sowie den Zoologen Wolfgang Maier und Uwe Fritz benannt. Die vor 100 Jahren bei Trossingen (Kreis Tuttlingen) gefundenen Knochen waren bislang einer falschen Saurierart zugeordnet worden. Bei einer erneuten Untersuchung am Senckenberg-Institut in Tübingen stellte sich heraus: Es handelt sich um eine unbekannte Art, die nun "Tuebingosaurus maierfritzorum" heißt.

SWR-Reporterin Theresa Krampfl hat im Radio über die Dino-Entdeckung berichtet

Knochen aus Trossingen falsch eingestuft

Vor rund 200 Millionen Jahren haben Plateosaurier in vielen Gegenden Europas gelebt. Darum seien früher manche Knochenfunde vorschnell dieser Gattung zugeordnet worden, so die Universität Tübingen. So geschah es auch mit den Knochenfunden in einem Steinbruch aus Trossingen am Rande der schwäbischen Alb.

Zwei Wissenschaftler in Tübingen zeigen den Saurier-Oberschenkelknochen des Tuebingosaurus maierfritzorum (Foto: Pressestelle, Valentin Marquardt/Universität Tübingen)
Ingmar Werneburg (li) und Omar Rafael Regalado Fernandez (re) halten einen Oberschenkelknochen

Senckenberg-Institut in Tübingen entdeckt Abweichungen

Bei der erneuten Untersuchung der Skelettteile bemerkten die Wissenschaftler Ingmar Werneburg und Omar Rafael Regalado Fernandez, dass die Hüfte und Langknochen nicht zu den Plateosauriern passen. Nach einem Vergleich aller anatomischen Merkmale wuchs die Sicherheit: Es handelt sich um eine bislang unbekannte Saurierart und Sauriergattung. Die Tiere bewegten sich mit hoher Wahrscheinlichkeit schon auf zwei Beinen fort, teilte die Universität mit. Demnach wären sie enger verwandt mit den erst später auftretenden, aus Spielfilmen bekannten Sauropoden wie dem Brachiosaurus und dem Diplodokus.

Die Wissenschaftler Ingmar Werneburg und Omar Rafael Regalado Fernandez stehen im Knochenarchiv  (Foto: Pressestelle, Valentin Marquardt/Universität Tübingen)
Die Wissenschaftler Ingmar Werneburg (li) und Omar Rafael Regalado Fernandez (re) im Knochenarchiv

Name würdigt Zoologen aus Tübingen und Dresden

Die Tübinger Senckenberg-Forscher konnte also einen neu entdeckte Art in den Dino-Stammbaum einordnen. Ihre Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift "Vertebrate Zoology" veröffentlicht. Außerdem durften sie den Sauriern einen Namen geben. Da dachte sich Ingmar Werneburg, das könne er auf eine ganz besondere Art nutzen.

Nach deutschen Zoologen

"Der Gattungsname, "Tuebingosaurus" ist eine Hommage an unsere schöne Universitätsstadt und ihre Bewohner", sagte er. Und mit dem dazugehörenden Artenname "maierfritzorum" ehre man die beiden deutschen Zoologen Professor Wolfgang Maier aus Tübingen sowie Professor Uwe Fritz von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden.

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SWR