Auf dem Haupt- und Landgestüt Marbach in Gomadingen-Marbach (Kreis Reutlingen) wurden die ersten Fohlen geboren. In den Osterferien können sich Familien die Pferde näher ansehen - und vieles dazulernen. Das Gestüt wird vom Landwirtschaftsministerium betrieben.
Mit strahlenden Augen stehen die Kinder gebannt an der Stalltür – ihre Blicke auf die kleinen Fohlen fixiert. Die Fohlen mit ihren stacksigen Beinen sind noch ganz quirlig, trappeln im Stall hin und her. Viele Kinder sind begeistert. "Das war sehr schön. Weil ich auch kleine Babys mag, egal welche Tierbabys", erzählt ein Mädchen begeistert. Ein anderes Kind sagt: "Das war richtig cool und die sehen voll süß aus."
Fohlen sind auch für Mitarbeiter etwas Besonderes
Ähnlich geht es Margot Reich. Sie macht seit vielen Jahren Führungen auf dem Marbacher Landesgestüt. Und trotzdem begeistern sie die Fohlen immer wieder aufs Neue.
"Fohlenzeit ist was ganz Besonderes hier. Das ist ganz sagenhaft", erzählt sie. Ganz in der Nähe einer Koppel stehe der sogenannte Abfohlstall - ein Stall, in dem die Stute ungestört gebären kann. "Da sind die Fohlen drin. Die sind ein, zwei Tage alt. Betreten verboten", sagt sie. Als Mitarbeiter müsse man da eben eine Lücke finden.
Von Margot Reich erfahren die Kinder so einiges über die Fohlen. Zum Beispiel, wer die Väter sind. Oder, dass bisher jede Geburt in diesem Jahr nachts stattgefunden habe. Der Grund: Pferde sind Fluchttiere und gebären am liebsten dann, wenn sie sich ungestört fühlen.
Pferde zum Anfassen Haupt- und Landgestüt Marbach: Das älteste und größte Gestüt Deutschlands
Das Gestüt blickt auf eine lange Tradition zurück. Weit über die Landesgrenzen hinaus ist es für seine Pferde bekannt. Schon Queen Elisabeth soll einen Besuch geplant haben.
Kostprobe Stutenmilch für die Kinder
Bei der Führung dürfen die Kinder dann sogar einen kleinen Schluck Stutenmilch probieren - die Milch die Margot Reich den Kindern gibt, ist allerdings gekauft und verpackt. Wie schmeckt sowas? "Schmeckt ein bisschen wie Hafermilch", sagt ein Kind. Ein anderes ist nicht ganz überzeugt: "Es schmeckt ein bisschen gut, aber auch ein bisschen schlecht."
Den Fohlen scheint die Stutenmilch besser zu schmecken - mehrmals am Tag müssen die Tierbabys "saufen", erklärt Margot Reich. Denn der Euter des Tiers sei deutlich kleiner als der einer Kuh. Die Tiere hätten öfter "Druck".
Bei Regen müssen die jungen Pferde im Stall bleiben
Wegen des Regens mussten die Fohlen an einigen Tagen im Stall bleiben. Denn der Boden sei zu aufgeweicht und matschig, die Fohlen zu ungestüm. "Wenn die rausgehen, dann pesen die so dermaßen verrückt auf der Koppel rum, dass es gefährlich wird", erklärt Karin Kollmannsberger, die stellvertretende Stutenmeisterin in Gomadingen-Marbach ist. Ist der Boden trocken, besteht keine Gefahr.
Führung zu den Fohlen sind beliebt
Egal ob nur am Stall oder auf der Koppel - die Führung zu den Fohlen sei beliebt, erzählt Pressesprecherin Claudia Gille-Eberhardt. Die Termine für die Osterferien seien schon ausgebucht. In den Pfingstferien gebe es allerdings noch freie Plätze. Vielleicht können die Kinder und Erwachsenen die Fohlen dann auch auf der Koppel beobachten.