Das Logo der Telekom steht auf dem Dach der Unternehmenszentrale. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Federico Gambarini)

Gewerkschaft fordert mehr Gehalt

ver.di kündigt weitere Warnstreiks bei der Telekom an

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Johannes Böhler
Johannes Böhler (Foto: privat)

Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom geht weiter. Die Gewerkschaft ver.di hat für Dienstag zu Arbeitsniederlegungen in ganz Baden-Württemberg aufgerufen.

Die Gewerkschaft ver.di hat im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom neue Warnstreiks für die kommende Woche angekündigt. Um den Tarifforderungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Nachdruck zu verleihen, hat die Gewerkschaft für Dienstag zu Arbeitsniederlegungen im ganzen Land aufgerufen. Streikaktionen sollen unter anderem an den Standorten in Freiburg, Offenburg (Ortenaukreis), Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Heilbronn, Stuttgart, Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen), Göppingen, Rottweil, Reutlingen, Weingarten (Kreis Ravensburg) und Ulm stattfinden.

Bereits am Mittwoch hatten sich laut ver.di rund 1.200 Beschäftigte sowie Auszubildende und Dual-Studierende der Deutschen Telekom AG in Baden-Württemberg an einem ganztägigen Warnstreik beteiligt. Bundesweit waren laut der Gewerkschaft rund 12.000 Kolleginnen und Kollegen an insgesamt drei Streiktagen in dieser Woche dabei. "Das ist ein starkes Signal an die Arbeitgeber, die Tarifforderungen der Beschäftigten ernst zu nehmen", sagte ver.di-Arbeitskampfleiter Pascal Röckert laut einer Mitteilung.

ver.di fordert zwölf Prozent mehr Gehalt

In der diesjährigen Tarifrunde fordert ver.di für die bundesweit rund 70.000 Tarifbeschäftigten eine Entgeltsteigerung von zwölf Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sowie die Entgelte der Dual-Studierenden sollen um monatlich 185 Euro erhöht werden.

"Den Finanzmärkten Rekordergebnisse verkünden und gleichzeitig die Beschäftigten zum Maßhalten auffordern, das passt nicht zusammen", so ver.di-Landesarbeitskampfleiter Christian Filusch. Ein Strukturangebot ganz ohne Prozentwerte und Eurobeträge sei wertlos. Deshalb werde ver.di den Druck noch vor der dritten Verhandlungsrunde erhöhen.

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Telekom-Service in ganz Deutschland von Warnstreiks betroffen

Wie Filusch dem SWR sagte, dürfte der zentrale Warnstreik am kommenden Dienstag sich im Vergleich zu den bisherigen Warnstreiks deutlich störender auf den Betriebsablauf bei der Telekom auswirken. "Da die Warnstreiks diese Woche an drei Tagen in unterschiedlichen Bundesländern stattgefunden haben, konnte die Telekom das noch gut ausgleichen. Das wird am Dienstag in der Form nicht mehr möglich sein", erklärte der Landesarbeitskampfleiter. "Wir gehen deshalb davon aus, dass es gerade im Bereich der Service-Center zu deutlich längeren Wartezeiten kommen kann und auch zahlreiche Termine im Außendienst ausfallen."

Es könne also sein, dass am Dienstag einige vergeblich auf den Telekom-Techniker oder auf eine Beratung warten. Die Telekom-Shops seien im übrigen von den Warnstreiks nicht betroffen, da für diese ein anderer Tarifvertrag gelte. Langfristig wolle die Gewerkschaft jedoch auch einen einheitlichen Tarifvertrag für den gesamten Konzern erreichen, so Filusch.

In Baden-Württemberg arbeiten bei der Telekom etwa 4.500 Beschäftigte, darunter rund 30 Prozent nicht streikberechtigte Beamte und Beamtinnen, plus 550 Azubis und Dual-Studierende. Die Tarifverhandlungen sollen am 29. und 30. April fortgesetzt werden.

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