Nachdem Wölfe im Schweizer Kanton Graubünden zwei Mutterkühe gerissen haben, sorgen sich auch Landwirte im Schwarzwald um ihre Tiere.
Trotzdem verstärkten die Vorfälle die Angst um die eigenen Tiere, sagte Bolkart weiter. Am vorvergangenen Wochenende war auf einer Alp am Schamserberg in Graubünden eine siebenjährige Mutterkuh vom sogenannten Beverin-Wolfsrudel gerissen worden. Das Rudel ist benannt nach dem Piz Beverin, wo sich das Rudel vor einigen Jahren gebildet hatte.
Zwei Jungwölfe zum Abschuss freigegeben
Wenige Tage später attackierten Wölfe in derselben Region eine zweite Mutterkuh. Sie wurde eingeschläfert. Die Behörden haben zwei Jungwölfe jetzt zum Abschuss freigegeben. Nach zwei gerissenen großen Nutztieren ist dies in der Schweiz rechtlich möglich.
Die Landwirte im Schwarzwald beobachten die Entwicklung in der Schweiz mit Sorge. Im vergangenen Jahr und in diesem Frühjahr waren zwei Kälber im Schwarzwald gerissen worden. Ausgewachsene Kühe fielen Wölfen zwar seltener zum Opfer, sagte Bernhard Bolkart. Zudem gebe es noch kein Wolfsrudel im Schwarzwald, sondern nur einzelne Tiere. Dennoch empfiehlt er allen Weidetierhalten vorzusorgen.
Zum Schutz vor dem Wolf sollen Landwirte Zäune bauen
Bolkart forderte seine Kolleginnen und Kollegen mit Nachdruck auf, Zäune zu bauen. "Aber da ist noch nicht geklärt, wie der Unterhalt funktionieren soll." Auch sei noch unklar, wie die Bevölkerung reagieren werde, wenn Wanderwege und Mountainbike-Strecken von Zäunen durchschnitten würden. Auf diese offenen Fragen brauche es nun Antworten.