Bei den Anwohnern in Oberried-Hofsgrund (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat der Umgang der Behörden mit der Baustelle für Ärger und Unverständnis gesorgt. Wir haben darüber berichtet. Inzwischen wurde bekannt, dass die schwarzen Teerbrocken, die bei dem Aufriss zutage kamen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten. Einen hochgiftigen und krebserregenden Stoff. Das alles mitten im Naturschutzgebiet. Das Regierungspräsidium hatte im März auf Nachfrage des SWR versprochen, sich zu kümmern. Doch passiert ist noch nichts.
Anwohner rätseln über das Vorgehen der Behörden
Birgit Buhl aus Hofsgrund versteht das nicht. Warum eine Behörde, die eine Baumaßnahme durchführt, diese dann nicht ordnungsgemäß zu Ende bringt. "Zumal man ja jetzt weiß, dass da Giftstoffe freigeworden sind." Buhl wohnt nur ein paar hundert Meter entfernt von den aufgerissenen Parkplätzen entlang der L124. Sie ist beunruhigt und verärgert.
Im Frühling hatte Umweltschützer Dieter Berger mit einem speziellen Spray demonstriert, wie giftig die schwarzen Teerbrocken sind, die an der Straße herumliegen. Je mehr sich der weiße Schaum gelb färbt, desto giftiger. Eine Gelbfärbung war deutlich sichtbar. Kurz darauf waren die Schutthaufen urplötzlich mit Planen abgedeckt.
Regierungspräsidium will den Bauschutt entsorgen - nur wann?
"Ich sehe hier keine Gefahr, die von diesen Flächen momentan ausgeht", sagte Karl Kleemann, Leiter der Abteilung für Straßen und Verkehr im Freiburger Regierungspräsidium, seinerzeit dem SWR. Und versprach: "Das Material, das hier ausgebaut wird, belastet oder unbelastet, wird alles entfernt."
Tatsächlich haben erste Laborergebnisse eine Belastung mit giftigem PAK bestätigt. Man könne die Arbeiten im Moment leider nicht fortsetzen, schreibt das Regierungspräsidium auf erneute Anfrage des SWR. Das Labor sei überlastet. Um nachzuweisen, wie tief die Belastungen in den Boden reichen, seien weitere Proben genommen worden. Danach, so die Behörde, seien die Flächen wieder ordnungsgemäß abgedeckt worden.
Birgit Buhl kann nicht begreifen, dass nichts getan wird: "Vor allen Dingen hätte man das ja wissen müssen. Also, warum gräbt man dann hier auf? Und lässt es dann auch noch liegen?"