Plakate von Coronaleugnern und Impfskeptikern bei einer Demonstration in Freiburg (Foto: SWR)

Kinder sorgen sich um ihre Eltern

Corona-Verschwörungstheorien - viele Anfragen bei Beratungsstelle

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Paula Kersten

Die Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen (ZEBRA) in Freiburg hat in diesem Jahr viele Anfragen zu Verschwörungstheorien und esoterischen Lebenshilfe-Coaches erreicht.

Die Corona-Pandemie und damit verbundene Verschwörungstheorien haben auch 2022 viele Menschen beschäftigt. Bei der zentralen Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen BW (ZEBRA-BW) in Freiburg gab es dazu in diesem Jahr die meisten Anfragen. Bei der Anlaufstelle können sich Menschen kostenlos zu Verschwörungstheorien, Weltanschauungen, Sekten und Esoterik beraten lassen.

"Meine Eltern sind Verschwörungstheorien verfallen"

Sarah Pohl, die Leiterin der Stelle, sagte gegenüber dem SWR, dass auffällig viele erwachsene Kinder Beratung in Anspruch genommen haben, aus Sorge um ihre Eltern. Diese seien "irgendwie dem Verschwörungsglauben verfallen", hätten die Kinder berichtet. Die Ukraine-Krise habe Menschen mit unterschiedlichen Ansichten paradoxerweise wieder zusammengebracht, so Pohl. "Aber nach vier Wochen war wieder Corona an der Tagesordnung."

Eine Frau demonstriert vor dem Freiburger Konzerthaus gegen Maskenpflicht (Foto: SWR, Gabi Krings )
Eine Frau demonstriert vor dem Freiburger Konzerthaus gegen Maskenpflicht. Mit dem Spruch "Wir wollen Fressefreiheit" unterstellt sie, dass der Staat die Medien kontrolliert.

Vorsicht bei Lebenshilfe-Coaches

Die Beratungsstelle ZEBRA bietet auch Seriösitäts-Checks für Lebenshilfe-Coaches. Diese seien in der zweiten Hälfte des Jahres vermehrt in Anspruch genommen worden, berichtet Pohl. Gerade in Krisenzeiten würden die Menschen verstärkt nach Sinnangeboten suchen, das verhelfe Lebenshilfe-Coaches zum Erfolg.

"Mittlerweile erreichen uns sehr viele Anfragen zu esoterischen Anbietern."

Psychisch labile Menschen besonders anfällig

Gerade Menschen, die psychisch belastet seien, würde ein solches Hilfsangebot locken. Die schnelle, niedrigschwellige Hilfe, die solche Coaches anbieten, sei aber nicht immer seriös, warnt Pohl.

Das SWR4 Südbaden-Interview mit Sarah Pohl, Leiterin der Beratungsstelle ZEBRA, zum Nachhören:

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