Die erste große Herausforderung hatte Thomas Schneeberger gleich am zweiten Arbeitstag. Ein langjähriger Mitarbeiter des Parks war gestorben. Es galt, eine Trauerfeier zu organisieren. "Es ist wichtig, dass die Beschäftigten und die Gäste eine Anlaufstelle haben", sagt der neue Park-Seelsorger.
Ökumenische Seelsorge - mitten im Rummel
Zwei Geistliche, einen evangelischen und einen katholischen, gab es im Europapark in Rust (Ortenaukreis) bereits seit 2005. Deren Ära ist nun aber zu Ende gegangen. Die beiden Männer befinden sich im Ruhestand. Die neue evangelische Seelsorgerin Andrea Ziegler ist schon seit 2020 im Amt. Seit einigen Wochen gibt es aber auch einen neuen katholischen Seelsorger, eben den 49-jährigen Thomas Schneeberger. Er will dort sein, wo sich das Leben abspielt.
Der aus Bochum stammende Schneeberger hat schon viel erlebt. Erst eine Ausbildung zum Krankenpfleger, später das Studium der katholischen Theologie in Freiburg. In der Kirche engagiert war er immer. Zuletzt hat er in Schulen in Lahr und Hausach unterrichtet. Zusammen mit seiner Frau und seinen drei Töchtern lebt er in Oberschopfheim (Ortenaukreis), hier ist er zudem als Diakon tätig. Im Europapark will er jetzt da sein, wo die Menschen sind. "Die Leute kommen nicht mehr zu uns, wir müssen zu ihnen gehen", sagt er.
Im Park gibt es eine Kirche und eine Kapelle
Mittendrin, im skandinavischen Bereich des Europaparks, gibt es eine hölzerne Stabkirche. Hier finden seit Jahren Hochzeiten und Taufen statt. Außerdem hat der Park in einem seiner Hotels eine Kapelle. An beide Orte können sich die Gäste zurückziehen. Für den katholischen Seelsorger ist genau das der Reiz.
Bezahlt werden Thomas Schneeberger und seine evangelische Kollegin übrigens nicht vom Europapark. Beide gehören weiterhin zur Erzdiözese Freiburg beziehungsweise zur Evangelischen Landeskirche Baden. Dass die Arbeit im Park ökumenisch angelegt ist, war für den katholischen Seelsorger aber die Voraussetzung, um den Job anzunehmen.