Oben-ohne in den städtischen Bädern Freiburgs ist nun ausdrücklich erlaubt. Es müssen nur noch die primären Geschlechtsmerkmale bedeckt sein. Dahingehend hat die Betreibergesellschaft ihre Badeordnung geändert.
Frauen können selbst entscheiden, ob sie den Busen bedecken im Freibad oder nicht. Julia Söhne, die SPD-Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft, nennt die Änderung "einen längst überfälligen Schritt."
Bundesweite Debatte über oben-ohne
Bundesweit wird derzeit über oben-ohne im Freibad diskutiert. Auslöser war ein Fall in Göttingen. Dort bekam jemand Hausverbot fürs Schwimmen oben-ohne. Die Person reklamierte aber, dass sie gar keine Frau sei. Die Freiburger Bäder haben ihre Badeordnung jetzt auch deshalb geändert, um Rechtssicherheit zu bekommen.
Ein Trend, der kommt und geht?
Der Bademeister im Freiburger Strandbad Michael Lorenz kann die ganze Aufregung um das Thema nicht verstehen. Aus seiner Sicht hätte es keiner Erlaubnis bedurft.
Lorenz erinnert sich, dass Anfang der 1990er Jahre oben-ohne im Strandbad ein paar Jahre üblich war, aber dann plötzlich habe das aufgehört. Er glaubt nicht, dass mit der neuen Badeordnung sich das Verhalten der weiblichen Gäste stark ändert.
Daumen hoch für oben-ohne
Bei einer nicht repräsentativen Umfrage unter den Badegästen ist der Resonanz auf die neuen Regeln sehr positiv. Die Männer sagen, sie störe es nicht, und die Frauen freuen sich, dass sie sich jetzt selbst entscheiden können, ob mit oder ohne.
Die meisten wollen sich aber erst mal anschauen, wie es sich entwickelt. Nur ein Gast hat in dem Moment, als sie von der neuen Badeordnung erfuhr, sofort das Oberteil ausgezogen. Sie geht davon aus, dass spätestens im nächsten Jahr die Oben-ohne-Quote deutlich steigt.