Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum ist in Schallstadt (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) nachgewiesen worden. Mehrere Straßenzüge sind betroffen, wie die Gemeinde mitteilt. Sie setzt Giftköder ein, um die Ausbreitung der Ameisenart aus dem Mittelmeerraum zu stoppen. Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, bei der Bekämpfung der Tiere mitzuhelfen.
Anwohner berichten, dass die Ameisen bereits in Küchen oder Schlafzimmer eingedrungen seien. "Es ist eine richtige Invasion", sagt Birgit Klett, sie wohnt in dem betroffenen Gebiet in Schallstadt. Auch bei ihr waren die Krabbeltiere bereits im Schlafzimmer. Zuletzt hatte sich die Ameisenart in Kehl (Ortenau) explosionsartig vermehrt und dort sogar zu Internetausfällen geführt.
Kehl gilt als Ameisen-Hotspot
Seit rund einem Jahr wird Kehl von Ameisen geplagt. In zwei Stadtteilen seien sogenannte Superkolonien mit Nestern auf jeweils mehreren Hektar entstanden. Die schwarzen Insekten drangen bereits in Häuser ein, lösten Stromausfälle aus und zerstörten Fugen einer Gartenmauer. Auch ein Spielplatz wurde gesperrt, da Ameisen den Boden unterhöhlten.
Bewohner leiden unter Plage Kampf gegen Ameiseninvasion - Stadt Kehl fühlt sich alleingelassen
In zwei Stadtteilen Kehls leiden die Menschen unter einer massiven Ameiseninvasion. Die Stadt bekommt die Plage nicht in den Griff und hofft auf Unterstützung durch das Land.
Stadt gegen Gifteinsatz, Ausbreitung größtenteils eingedämmt
Trotz der Schäden lehnt Kehl Gift zur Bekämpfung explizit ab. "Wir haben von anderen Kommunen die Rückmeldung bekommen, dass Gifteinsätze nichts bringen", sagte der städtische Umweltbeauftragte Gregor Koschate. Inzwischen hat die Stadt ein eigenes Gerät angeschafft, um die krabbelnden Tiere in ihren Nestern zu vernichten.
Zweimal die Woche kämen Mitarbeiter der Stadt im Viertel vorbei, um die Ameisennester mit heißem Wasser zu bekämpfen, beobachtet Wolfgang Lehmann. Er wohnt in der Nähe des gesperrten Spielplatzes und betont, dass auch die Nachbarschaft aktiv werden muss: "Wenn nur ich bekämpfe und der Nachbar nicht, dann werden wir das Problem nicht in den Griff bekommen." Anwohner berichten, dass die regelmäßigen Bekämpfungsmaßnahmen zumindest die Ausbreitung der Ameisen eingedämmt hätten.
Wir hatten schon länger keine Ameisen mehr im Haus.

Invasive Ameisenart bundesweit auf dem Vormarsch
Die aus dem Mittelmeerraum stammende Art ist nach früheren Angaben im Südwesten seit mehreren Jahren an verschiedenen Orten dokumentiert, darunter in Lörrach, Karlsruhe und Heidelberg. Betroffen sind zudem angrenzende Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Ostfrankreich.