Bei schönem Winterwetter ist die Parksituation am Feldberg angespannt.  (Foto: IMAGO, kamera24)

Viele Skifahrer am Wochenende erwartet

Parkstress für Wintersportler am Feldberg: Was steckt dahinter?

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Anita Westrup
Anita Westrup (Foto: SWR)

Wer am Feldberg einen Parkplatz ergattern will, braucht oft viel Geduld: Stau vor dem Parkhaus, Blechlawinen an der B317 und schwacher Internet-Empfang. Abenteuer Parkplatzsuche!

Am Wochenende soll es wieder kalt und sonnig werden - gute Bedingungen für Wintersport im Schwarzwald. Nur die Parkplatzsuche könnte die Stimmung dämpfen. Während die einen schon die Piste runterschwingen, hocken die anderen noch im Auto und sehen rot - nur Rücklichter und Blechlawinen. Vor allem am Feldberg ist die Situation an schönen Winter-Wochenenden angespannt. Das Parkhaus ist schnell gefüllt und die freien Plätze an der Passstraße sind auch heiß begehrt. Schnelle Besserung? Vorerst nicht in Sicht.

Erster Knackpunkt: Bauweise des Parkhauses

Als das Parkhaus Ende Dezember 2015 eröffnet wurde, lagen viele Hoffnungen auf ihm: 1.200 freie Parkplätze! Die zum Teil nervenaufreibende Parkplatzsuche sollte ein Happy End finden. Doch daraus wurde nichts. Die Parkprobleme gehen weiter. Wer sich nicht früh aus dem Bett schält, steht im Stau. Vor dem Parkhaus schiebt sich eine lange Autoschlange hoch. Stop-and-go-Verkehr statt Abfahrt.

Feldbergs Bürgermeister Johannes Albrecht (parteilos) erklärt, warum es sich vor dem Parkhaus häufig staut:

Der Bürgermeister der Gemeinde Feldberg (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Johannes Albrecht (parteilos), kennt die Problematik. Das Parkhaus sei leider nicht als sogenanntes Kongress-Parkhaus gebaut worden, sagt er. Dabei könnten Autos auf allen Parkdecks zeitgleich ein- und ausfahren.

Für das Parkhaus am Feldberg gibt es dagegen nur eine Zufahrt, das heißt, ein Auto folgt dem anderen. Man müsse quasi immer abwarten, bis das vordere Fahrzeug geparkt sei, erläutert Albrecht. Dies führe zu einem Rückstau. Autokolonnen blockieren dabei auch immer die B317, eine viel befahrene Straße.

Zweiter Knackpunkt: Digitaler Parkschein - falls das Netz mitmacht

Wer sich nicht in die Parkhaus-Schlange einreihen will, versucht sein Glück bei den Parkplätzen oben an der Passstraße oder unten bei der Herzogenhorn-Bahn. Neben Parkscheinautomaten gibt es auch die Möglichkeit, einen digitalen Ticket zu lösen. Seit rund zwei Jahren ist dort die "Parkster"-App aus Schweden im Einsatz.

Das Problem: Das Internet ist zum Teil noch sehr langsam am Feldberg. Immer wieder springt es von 4G auf Edge-Empfang. Allein das Herunterladen der App wird zur Herausforderung. "Es gibt zwei Bereiche, wo wir aktuell noch weiße Flecken haben im Netz", weiß Albrecht. Man sei im Gespräch mit den Mobilfunkanbietern, um Abhilfe zu schaffen. "Es geht dort nicht nur um die Parkster-App, sondern es geht generell um den Mobilfunkempfang, dann auch an der Passstraße zwischen Feldberg-Bärental und Todtnau", so Feldbergs Bürgermeister weiter. Wer nicht mit gestrecktem Arm auf Empfang-Suche gehen will, sollte die App einfach zuhause installieren.

Freie Bahn vor dem Parkhaus am Feldberg - ein wohl eher seltener Anblick, besonders an winterlichen Wochenenden. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Patrick Seeger)
Freie Bahn vor dem Parkhaus am Feldberg - ein wohl eher seltener Anblick, besonders an winterlichen Wochenenden.

Dritter Knackpunkt: Zu wenige Busse fahren nach oben

Der Stau, die ewige Parkplatzsuche hängen auch mit dem Öffentlichen Nahverkehr zusammen, der am Feldberg noch ausbaufähig ist. Südbadenbus (Linie 7300) fährt im Stundentakt ab Titisee und Bärental sowie von Todtnau (Kreis Lörrach) auf den höchsten Gipfel im Schwarzwald - von Montag bis Sonntag. Doch gerade in den Stoßzeiten am Wochenende ist der Bus oft voll, Mitfahren ist nicht unbedingt garantiert.

Ergänzend zu der Stunden-Verbindung habe die Gemeinde Feldberg noch einen Skibus für Hotelgäste eingeführt, sagt Albrecht, "aber hier haben wir sicherlich noch Bedarf". Man sei in Gesprächen mit dem Verkehrsministerium in Stuttgart und den Landratsämtern in Freiburg und in Lörrach. Das soll Abhilfe schaffen. Der Bürgermeister ist zuversichtlich, dass es in Zukunft eine bessere Lösung geben wird.

Die Zahl der Falschparker sei zurückgegangen, sagt Feldbergs Bürgermeister Johannes Albrecht. Dennoch muss immer mal wieder der Abschleppdienst anrücken.  (Foto: IMAGO, kamera24)
Die Zahl der Falschparker sei zurückgegangen, sagt Feldbergs Bürgermeister Johannes Albrecht. Dennoch muss immer mal wieder der Abschleppdienst anrücken.

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