Ein kleiner Junge steht vor einem Gatter, dahinter grast eine Kuh. Am Gatter hängen Informationsschilder. (Foto: SWR)

Handwerk und Natur im Schwarzwald

Wenn der Kohlenmeiler glüht - Biosphärenfest in Dachsberg

Stand
AUTOR/IN
Petra Jehle
ONLINEFASSUNG
Wera Engelhardt

Wie schmeckt der Schwarzwald? Und was zeichnet die Menschen dort aus? 40 Aussteller zeigten das in Dachsberg. Der Höhepunkt: ein altes Handwerk, das immer noch gepflegt wird.

Es ist eines von zwei sogenannten Biosphärengebieten im Land: das Biosphärengebiet Schwarzwald. Das sind mehr als 63.000 Hektar, auf denen Menschen, Tiere und Pflanzen zusammenleben. Einmal im Jahr kommen Landwirte, Vereine und Organisationen aus diesem Gebiet zum Biosphärenfest zusammen. Sie wollen zeigen, wie es sich im Schwarzwald lebt, was es alles zu entdecken gibt und natürlich: wie der Schwarzwald schmeckt. 40 Aussteller waren am Sonntag in Dachsberg im Hotzenwald (Landkreis Waldshut) mit dabei.

Ein Mann steht vor einer Art schwarzen Pyramide mit einr Treppe - dem Kohlenmeiler. (Foto: SWR)
Zum 25. Mal wurde am Sonntag ein Kohlenmeiler, ein original Schwarzwälder Rundmeiler, von den ehrenamtlichen Dachsberger Brauchtumsköhlern auf dem Köhlerplatz beim Waldsportplatz Wolpadingen errichtet und in Glut gesetzt, wie es heißt. Karl Josef Stoll ist der Chef der ehrenamtlichen Köhler und selbst Köhlermeister.

Der Höhepunkt in diesem Jahr: der Moment, in dem der Dachsberger Kohlenmeiler in Glut gesetzt wurde. Tagelang hatte das Team von Köhlermeister Karl Josef Stoll am Aufbau gearbeitet. Die nächsten zehn Tage werden sie den zweieinhalb Meter hohen und fünfeinhalb Meter breiten glühende Rundmeiler aus Holz rund um die Uhr bewachen. Am 11. August steht am Kohlenmeiler voraussichtlich die Ernte an.

SWR-Reporterin Petra Jehle ist über das Fest geschlendert und berichtet im Radio von ihren Eindrücken.

Feuerwehrmann schätzt Gastlichkeit im Schwarzwald

Unterdessen zeigte Gewässerbiologe Michael Peter mit bunten Farbtropfen, wie Strömung funktioniert. In seinen Bottichen und Kisten hatte er außerdem Pilze, Wassertierchen und Pflanzen als Anschauungsmaterial mit dabei. Alles davon habe in der Natur eine Aufgabe, erklärte er den Kindern. Peter ist von der Natur im Biosphärengebiet fasziniert.

"Ich war heute Morgen im Wasser und habe die Tierchen gesucht. Das ist ein ursprüngliches Erlebnis, wenn man in den Gewässern steht. Das mag ich immer noch gerne."

Vom sanften Plätschern ging es einen Stand weiter zum gemütlichen Bruzzeln. Die Feuerwehr Dachsberg servierte Burger vom heimischen Rind. Um mit Grillmeister Christian Rued überhaupt reden zu können, musste man auf einen Heuwagen klettern. Dort war ein riesiger selbst gebauter Smoker-Grill montiert, drumherum eine Eckbank aus Holz. Am Leben im Biosphärengebiet Schwarzwald schätzt der Feuerwehrmann vor allem die Gastlichkeit. "Um zu einem Fest zu gehen, braucht man keine Einladung. Jeder kennt jeden, man hilft sich. Das ist Zusammenhalt", sagte Rued.

Auftakt zu den Dachsberger Kohlenmeilertagen

Gläserne Schalten mit verschiedenen Gewächsen stehen auf einem Tisch. Ein Finger zeigt auf ein Foto, das darüber hängt. (Foto: SWR)
Was wächst alles im Biosphärengebiet Schwarzwald? Darüber konnten sich junge und ältere Besucherinnen und Besucher am Sonntag informieren,

Nach Angaben des Freiburger Regierungspräsidiums fand das Biosphärenfest erstmals in Kooperation mit der Gemeinde Dachsberg statt, um bei der Gelegenheit auch das 25. Jubiläum der traditionell in Dachsberg stattfindenden Kohlenmeilertage zu feiern. Das Biosphärenfest sollte den Auftakt bilden für mehrere Veranstaltungen rund um das Kulturgut des Köhlerhandwerks.

Das Programm der Dachsberger Kohlenmeilertage ist hier zu finden.

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Petra Jehle
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Wera Engelhardt