Die Kosten für Strom und Gas sind stark angestiegen. (Foto: IMAGO, IMAGO / Eibner)

Hilfsorganisation in Sindelfingen

Energiezuschuss an Bedürftige spenden: Aufruf von "Nachbarn in Not"

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Die gestiegenen Energiekosten belasten viele Menschen. Die Sindelfinger Hilfsorganisation "Nachbarn in Not" ruft dazu auf, die staatlichen Zuschüsse an Bedürftige zu spenden.

Wer die auf die staatlichen Zuschüsse, die wegen der enormen Energiekosten ausbezahlt werden, nicht dringend angewiesen ist, soll das Geld lieber spenden. Diese Ansicht vertreten die Sindelfinger Hilfsorganisation "Nachbarn in Not" und das Haus der Familie in Sindelfingen und rufen zur Spende der Zuschüsse auf. Die Unterstützung des Staates komme nicht bei allen Menschen an, die sie brauchen, oder sie reiche nicht aus, so die Hilfsorganisation in ihrem Aufruf.

Bürgergesellschaft soll Zusammenhalt zeigen

Die angekündigten Strom- und Gaspreiserhöhungen und die zu erwartenden Nebenkosten-Nachzahlungen im nächsten Frühjahr seien für einige Menschen und Familien kaum zu stemmen, heißt es im Aufruf weiter. Es gehe jetzt darum zu zeigen, wie eine solidarische Bürgergesellschaft zusammenhalte. Auch in Städten wie Sindelfingen oder Böblingen gebe es viele Menschen, die nicht wüssten, wie sie über die Runden kommen, sagte Jürgen Haar, der Vorsitzende von "Nachbarn in Not" im Interview mit dem SWR.

"Wir Institutionen, die Menschen und Familien mit einem kleinen Geldbeutel begleiten, wären beruhigter, wenn wir bis zum Frühjahr möglichst vielen Menschen in Sindelfingen und Umgebung finanziell helfen könnten."

Spenden soll bedürftigen Menschen zugute kommen

"Nachbarn in Not" arbeitet nach eigenen Angaben eng mit dem Amt für soziale Dienste der Stadt Sindelfingen zusammen und will die Spenden zweckgebunden und unbürokratisch bedürftigen Menschen und Familien zu Gute kommen lassen. Die Organisationen wollen im Anschluss an die Spendenaktion detailliert über die geleisteten Unterstützungen berichten.

Wer eine Unterstützung von "Nachbarn in Not" bekommen möchte, sollte einen Antrag beim Sozialamt stellen oder bei Organisationen wie Diakonie oder Caritas, so Jürgen Haar von "Nachbarn in Not".

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