Thomas Siegel ist Heizöllieferant in Stuttgart. Eigentlich hat er gerade Hochbetrieb. Denn der Ukrainekrieg hat dazu geführt, dass Gas knapp ist und immer mehr Menschen nach Alternativen zu Gas suchen.
Siegel könnte in diesen Tagen gute Geschäfte machen. Die Trockenheit der Flüsse sorgt allerdings derzeit dafür, dass er viele Aufträge nicht erfüllen kann. Denn er hat kein Heizöl mehr zu verkaufen.
"Die Flüsse führen kein Wasser, die Schiffe können die Ware einfach nicht zu uns bis nach Stuttgart fahren. Über Rhein und Neckar kommt nichts per Schiff."
Sorge vor dem Winter
Siegel betreibt den Handel mit Heizöl in vierter Generation. Sein Vater, so erzählt er, habe es in seinen 66 Jahren Berufstätigkeit noch nie erlebt, dass er in keinem Tanklager mehr Heizöl bekommen habe. Jeden Tag bestellt der Sohn Heizöl per Fax - im Moment aber vergebens. Züge könnten die fehlenden Lieferungen über die Flüsse ausgleichen. Aber, so zitiert er Kollegen, "es fehlen halt, wie bekannt ist, die Lokführer." Die ganze Situation beunruhigt ihn allmählich.
"Ich hoffe natürlich, dass es bald wieder anders wird, aber ich sehe das Ganze sehr skeptisch. Es macht mir ein bisschen Angst, dass es jetzt in den Winter reingeht."
Genug Heizöl gibt es auf dem Markt. Aber nicht in Süddeutschland, sondern im Norden. Siegel kann es aber nicht von dort in den Süden holen. Denn das wäre viel zu teuer.