Ein 48-jähriger Häftling hat sich, kurz nachdem gegen ihn eine Mordanklage beim Landgericht Stuttgart erhoben wurde, in der Justizvollzugsanstalt Ulm das Leben genommen. Das teilte die in dem Verfahren zuständige Staatsanwaltschaft Stuttgart mit. Die Leiche des 48-Jährigen sei bereits am vergangenen Montag in seiner Einzelzelle gefunden worden, hieß es weiter.
Häftling wusste noch nichts von der Anklageschrift
Die Obduktion und die bisherigen polizeilichen Ermittlungen bestätigen einen Suizid des zuvor nicht als suizidgefährdet eingestuften Gefangenen, teilte die Staatsanwaltschaft Stuttgart mit. Der Mann habe jedoch zum Zeitpunkt seines Todes noch nichts von der Anklageschrift wegen Mordes gewusst. Die Staatsanwaltschaft Ulm hat nun ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liegen keine Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod des 48-Jährigen vor, hieß es aus Stuttgart. Die kriminaltechnischen Untersuchungen sowie die Ermittlungen zu den Hintergründen der Todesumstände dauern an.
Festnahme nach wilder Verfolgungsfahrt
Der Mann war verdächtigt worden, am Karfreitag Mitte April eine 79-jährige Angehörige in deren Wohnhaus in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) aus Habgier ermordet zu haben. Er war nach einer Verfolgungsfahrt und einem Unfall, bei dem sein Auto nach einem Überschlag auf dem Dach landete, auf einer Rastanlage der A8 bei Gruibingen (Kreis Göppingen) festgenommen worden.