Durch neue Geräte könne Energie gespart werden, erklärte John Litau von der "Liga der freien Wohlfahrtspflege", der unter anderem die Caritas und die Diakonie angehören. Seit Mitte des Monats gibt es unter anderem in Stuttgart die Möglichkeit, beispielsweise alte Kühlschränke bei der Stadt abzugeben, um dafür einen Zuschuss von 150 Euro für ein Neugerät zu bekommen. Eine solche Abwrackprämie müsse es auch landesweit geben, schlug "Liga"-Vorstand Litau vor.
Verbände: BW braucht Sozialgipfel
Grundsätzlich sei in Baden-Württemberg sofort ein Sozialgipfel nötig, so Litau. Das Land brauche eine Strategie, um das Armutsrisiko zu senken. Das werde eine gewaltige Herausforderung für den Staat.
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Hilfen der Bundesregierung für Geringverdiener kommen nicht an, sagt das Sozialunternehmen Erlacher Höhe mit Niederlassungen in der Region – und kritisiert wie der VdK die Sprit-Subventionen.
Fonds gegen Armut in BW
Von der Organisation Landesarmutskonferenz kommt wiederum die Forderung nach einem Sozialfonds für arme Menschen im Land. In ihm müssten mindestens 500 Millionen Euro enthalten sein, so Vorstand Roland Saurer. Mit dem Geld sollten die sozialen Folgen des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pandemie abgefedert werden. Die Wurzeln der 2012 gegründeten Landesarmutskonferenz liegen in der Betreuung von Wohnungslosen.
Tafeln in BW kritisieren Landesregierung
Die Tafeln in Baden-Württemberg wiederum teilten mit, mehr als 200.000 Menschen im Land seien auf die dort ausgegebenen Lebensmittel angewiesen. Tafel-Vorstand Udo Engelhardt zeigte sich zugleich ernüchtert nach ersten Gesprächen mit dem Sozialministerium.
"Die Politik ist auch überfordert."
Hintergrund ist, dass die Tafeln vor kurzem einen Hilferuf an die Politik gesendet hatten. Die Last der Armut in Baden-Württemberg könne nicht auf die Tafeln und die Ehrenamtlichen abgeladen werden, kritisierte Engelhardt nun.
Weniger Waren, mehr Kunden Inflation und Ukraine-Krieg: Tafeln in Baden-Württemberg am Limit
Hohe Preise, weniger Spenden und mehr Kunden: Die Inflation und die Folgen des Ukraine-Kriegs machen den Tafeln in Baden-Württemberg zu schaffen. Eine Entlastung ist nicht in Sicht.